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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

Durch diese integrale Modellierung werde alle relevanten groß- und kleinräumigen Tideprozesse in<br />

ihrer Interaktion berücksichtigt Eine Aufspaltung in separate Teilgebiete mit der dann notwendigen<br />

Spezifikation <strong>von</strong> Randwerten entfällt somit. Simuliert wird hier der Zeitraum vom 01.05.2002-00:00<br />

bis zum 19.05.2002-22:00 einschließlich der orts- und zeitvariablen Windwirkung (keine Starkwindlagen)<br />

durch Nutzung des Vorhersagewindes des Deutschen Wetterdienstes.<br />

Die Auswirkungen einer Veränderung des Meeresspiegels werden hier nicht auf Prognosewerte (z. B.<br />

IPPC) des Anstiegs ausgerichtet, sondern es wird die Sensitivität der Tide auf verschiedene Anstiegshorizonte<br />

bestimmt. So werden nacheinander Erhöhungen des MSL <strong>von</strong> 20, 40, 60, 80 und 100cm<br />

berechnet.<br />

2.2 Auswertung<br />

Die ersten vier Tage (1.-5.5.2002) der Simulation werden als Einschwingdauer betrachtet und deshalb<br />

nicht für die Auswertung herangzogen. Die nachfolgenden flächen- und linienhaften Auswertungen<br />

beinhalten eine Integration der Analysegrößen bzw. der Differenzen über den gesamten Auswertezeitraum<br />

<strong>von</strong> mehr als 14 Tagen (Index: mittel).<br />

Partialtiden: Zur Veranschaulichung der Systematik der großräumigen Veränderungen in der Deutsche<br />

Bucht (Beckengeometrie und Flachwasser) werden hier die wichtigsten Partialtiden M2<br />

sowie deren Obertiden M4 und M6 analysiert (GÖNNERT et al 2004) und als Differenz zwischen<br />

dem IST-Zustand und dem Fall MSL +100cm dargestellt.<br />

Tidekennwerte: Neben der Partialtidenanalyse werden die Veränderungen in den Tidekennwerten<br />

Thw, Tnw und Thb flächenhaft in der Deutschen Bucht widergegeben und bewertet. Entlang der<br />

Elbe vom Hafen Hamburg bis Cuxhaven (Fahrwasserachse) über Scharhörn in einem Bogen bis<br />

Helgoland werden die Änderungen bezüglich der berechneten MSL-Horizonte auf einem Längsschnitt<br />

ausgewertet.<br />

Strömungen: Die Veränderung der Tidedynamik, insbesondere das erhöhte Tidevolumen, wird<br />

durch Vergleich der Strömungsgeschwindigkeiten veranschaulicht. Für den Mündungsbereich<br />

der Elbe werden die Änderungen der mittleren Flut- und Ebbströmungen flächenhaft ausgewertet,<br />

wobei den ausgedehnten Wattflächen ein besondere Bedeutung zukommt.<br />

3 Partialtiden<br />

AP<br />

Schnitt S - - S<br />

MSL aktuell<br />

Schematisierte Draufsicht auf die Deutsche Bucht<br />

S S<br />

ds<br />

MSL aktuell<br />

Amp3<br />

Amp2<br />

Amp1<br />

MSL + xx cm<br />

Wattsockel/Festland<br />

S S<br />

MSL + xx cm<br />

Amp3<br />

Amp2<br />

Amp1<br />

AP<br />

AP = Amphidromischer Punkt<br />

einer Partialtide<br />

Amp=Amplituden einer<br />

Partialtide<br />

Amp=f(ds))<br />

131<br />

Die Amplituden der M2 weisen im Küstenbereich<br />

der Deutschen Bucht Werte<br />

<strong>von</strong> 1,75m (Wilhelmshaven), 1,52m<br />

(Bremerhaven) sowie 1,42m (Cuxhaven)<br />

auf. Infolge eines MSL-Anstieges werden<br />

ausgedehnten Wattbereiche vermehrt<br />

überflutet. Dadurch vergrößert sich die<br />

Ausdehnung der Nordsee im Bereich der<br />

Deutschen Bucht. Eine Veränderung der<br />

Beckengeometrie wirkt sich besonders<br />

auf die Hauptmodpartialtide M2 aus: die<br />

Lage des amphidromischen Punktes (AP)<br />

verschiebt sich und bewirkt so Änderungen<br />

in den Amplituden (Amp). Siehe<br />

hierzu auch nebenstehende Prinzipskizze.

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