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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

ters und der Bodenfeuchte, das TP Wasserwirtschaft (TU Braunschweig) Niederschlag, Verdunstung<br />

und Abfluss <strong>von</strong> Teileinzugsgebieten sowie das Wassermanagement in den Marschen analysiert. Aufgabe<br />

des TP Küstenschutz (Franzius-Institut, Universität Hannover) war es, die Versagenswahrscheinlichkeiten<br />

der Küstenschutzsysteme bei veränderten Randbedingungen zu analysieren. Dabei waren<br />

Output-Parameter des einen TP jeweils Input-Parameter der anderen, so dass ein intensiver Austausch<br />

essentiell war. Das TP Ökologischer Komplex (Universität Bremen, Biologie) hat auf der Ebene der<br />

Biotoptypen die ökologische Situation in der Unterweser, dem Vorland und der Marsch bearbeitet.<br />

Das sozioökonomische Teilsystem wurde durch 2 TP bearbeitet. Die TP Flächenbeanspruchung und<br />

Regionalplanung (Universität Bremen, Geographie) und Ökonomische Folgen (Universität Bremen,<br />

Ökonomie) untersuchten auf der Grundlage <strong>von</strong> Interviews und unter Nutzung eines dazu entwickelten<br />

regionalen ökonometrischen Modells die möglichen sozialen und ökonomischen Folgen des Klimawandels.<br />

Das TP Integrative Analyse (Universität Bremen, Ökologie; BioConsult Schuchardt &<br />

Scholle GbR, Bremen) hatte den interdisziplinären Forschungsprozess zu strukturieren sowie die sektoralen<br />

Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsschritte während der gesamten Projektlaufzeit nach einheitlichen<br />

Kriterien zusammenzuführen.<br />

Klimaszenario<br />

Auf der Grundlage der IPCC-Annahmen und einer Regionalisierung der Ergebnisse eines globalen<br />

Klimamodells ist ein Klimaszenario für 2050 definiert worden (SCHIRMER 2005), das nicht nur eine<br />

Erhöhung des Meeresspiegels, sondern die Veränderung einer Vielzahl <strong>von</strong> Parametern einschließt:<br />

- Mittlerer Meeresspiegelanstieg: +55 cm (15 cm säkular, 40 cm anthropogen)<br />

- Zunahme des Tidehubs in Bremerhaven + 30 cm (MTHW + 15 cm; MTNW –15 cm)<br />

- Temperatur bodennah: +2,7 Grad Celsius<br />

- Niederschlag: +9,8 % (März-Mai + 22,1 %; Juni-Aug. –6,0 %)<br />

- Wind: + 3,8 % (Sept.-Nov. +6,8 %; Juni-August –4,3 %)<br />

- CO2: Verdoppelung<br />

Um zudem die interannuelle Variabilität der Klima-Parameter zu berücksichtigen, wurde das Klimaszenario<br />

sowohl auf die Daten <strong>von</strong> 1991 (feuchtes Jahr) als auch auf die <strong>von</strong> 1994 (trockenes Jahr)<br />

projiziert.<br />

3 Ergebnisse und Diskussion<br />

3.1 Analyse der Auswirkungen des Klimaszenarios<br />

Auf der Grundlage einer Charakterisierung der speziellen naturräumlichen Bedingungen des Unterweserraumes<br />

und seiner Nutzung ließen sich drei regionale Relationsgeflechte als Subsysteme identifizieren,<br />

in denen sich die Interdependenzen zwischen Naturraum und Gesellschaft jeweils spezifisch ausprägen.<br />

In dem Geflecht „Unterweser“ wurden die Wechselwirkungen zwischen der naturräumlichen<br />

Ausprägung und der Nutzung der Unterweser als Schifffahrtsstraße und Vorfluter und die ökonomischen<br />

und ökologischen Klimafolgen zusammengefasst. Als Geflecht „Küstenschutz“ wurden die<br />

Wechselwirkungen zwischen Naturraum, Schadensrisiko, Art und Ausprägung der Küstenschutzanlagen<br />

sowie die dazu erforderliche soziale Organisation und Finanzierung zusammengeführt. Ein drittes<br />

Geflecht zentrierte auf die Landwirtschaft. Diese hat ökonomisch zwar an Bedeutung verloren, prägt<br />

aber den Naturraum flächenhaft und ist in besonderer Weise <strong>von</strong> ihm abhängig. Die Konsequenzen<br />

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