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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

4.2 Sturmflutentlastungspolder<br />

Eine weitere Möglichkeit zur lokalen Reduzierung der vermehrten Belastung der Küstenschutzsysteme<br />

durch die erhöhten Wasserstände im Klimaszenario sind Sturmflutentlastungspolder im Weserästuar.<br />

Die Wirksamkeit <strong>von</strong> drei Sturmflutentlastungspoldern, deren Flächen (insgesamt etwa 5800 ha) in<br />

Anlehnung an Vorschläge der BUND-Arbeitsgruppe "Unterweser" (BUND 1996) ausgewählt wurden,<br />

sowie der ausgedeichten Luneplate südlich <strong>von</strong> Bremerhaven (etwa 1100 ha) wurde für die Sturmflut<br />

im Januar 1994 näherungsweise abgeschätzt (<strong>von</strong> Lieberman et al. 2004). Diese Sturmflut fiel mit<br />

hohen Oberwasserabflüssen der Weser (> 1000 m 3 /s) zusammen, so daß im Bremer Bereich das<br />

Hochwasser im Status quo über 5 m NN anstieg. Bei Anschluß der Polder an die Unterweser und<br />

zusätzlicher Ausdeichung der Luneplate sinken die Hochwasserstände südlich <strong>von</strong> Bremerhaven bis<br />

Bremen ab (Abb. 4 rechts). Bei Brake beträgt das Absinken im Klimaszenario etwa 0,35 m, im Bremer<br />

Bereich etwa 0,7 m.<br />

Abb. 4: Links: Hochwasser (HW) für die Sturmflut im Februar 1999 im Status quo (SQ) und im<br />

Klimaszenario ohne (KS) bzw. mit Sturmflutsperrwerken (KSS) für die in Abbildung 1 angegebenen<br />

küstennahen Orte. KW: Klimaszenario mit Status quo-Topographie und Erhöhung<br />

der Windstärke um 7 %. Rechts: Hochwasser (HW) im Weserästuar zwischen<br />

Robbensüdsteert (km 80 ) und Bremen (km 0) für die Sturmflut im Januar 1994 im Status<br />

quo (SQ) und Klimaszenario ohne (KS) bzw. mit Poldern (KSP). LP: Position der Luneplate,<br />

P1, P2, P3: Positionen der Polderöffnungen (vgl. Abbildung 12.1 in <strong>von</strong> Lieberman et al.<br />

2004).<br />

5 Diskussion<br />

Im Klimaszenario erhöhen sich die Hochwasser und damit die Belastung der Küstenschutzsysteme<br />

und das Risiko ihres Versagens im Jadebusen geringfügig stärker als an den anderen Küsten im Jade-<br />

Weser-Gebiet. Im Klimaszenario mit modifizierter Topographie ist das Risikopotential etwas höher als<br />

im Klimaszenario mit Status quo-Topographie. Auch die Häufigkeit des Vorkommens <strong>von</strong> Wasserständen,<br />

bei denen das Wasser den Deich erreicht und ihn damit belasten kann, nimmt deutlich zu<br />

(Abb. 5). Für ausgewählte Küstenabschnitte wurde das Risiko des Versagens <strong>von</strong> Küstenschutzsystemen<br />

im Verbundprojekt KRIM im Franzius Institut für Wasserbau und Küsteningenieurwesen untersucht.<br />

Bei einem Meeresspiegelanstieg <strong>von</strong> 0,55 m würde beispielsweise im Wangerland die heutige<br />

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