09.02.2013 Aufrufe

Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

Landesschutzdeiche durch Vergleichsrechnungen und Interpolationen gewonnen worden. Für die Ermittlung<br />

des Referenzwasserstandes 2010 sind die 1872 beobachteten Scheitelwasserstände noch um<br />

das Maß des säkularen Wasserstandsanstiegs zu erhöhen. Neuere Trendanalysen bestätigen die Ergebnisse<br />

etwas älterer Untersuchungen, wonach der Meeresspiegel an der schleswig-holsteinischen<br />

Ostseeküste seit 1872 im Mittel um etwa 15 cm pro Jahrhundert angestiegen ist. Damit wird der Referenzwasserstand<br />

aus den Scheitelwasserständen der Sturmflut <strong>von</strong> 1872 und einer säkularen Meeresspiegelhebung<br />

<strong>von</strong> 21 cm für die Zeit <strong>von</strong> 1872 bis 2010 bestimmt.<br />

5.2.2.2 Wellenauflauf- bzw. -überlauf<br />

Zur Überprüfung des Sicherheitsstatus der Deiche ist für den Referenzwasserstand der Wellenauflaufbzw.<br />

-überlauf zu bestimmen. An der Westküste stehen als Ausgangsdaten Wellen- und Wellenauflaufmessungen<br />

sowie zahlreiche Treibselmessungen zur Verfügung. Für die Ermittlung der maßgebenden<br />

Seegangsparameter (Wellenhöhe, -periode) entlang der Deichlinien existieren verschiedene<br />

Verfahren.<br />

Für den Generalplan wurde zunächst ein verwaltungseigenes Verfahren verwendet, bei dem aus Wellenauflauf-<br />

und Treibselmessungen die Seegangsparameter am Deichfuß ermittelt wurden. Diese wurden<br />

dann auf die gesamte Deichstrecke extrapoliert. Wie sich später herausstellte, hat dieses Verfahren<br />

einige Schwächen, weil die Treibselmessungen nicht genügend zuverlässig sind und die Extrapolation<br />

auf längere Strecken problematisch ist. Daher wird daneben ein numerisches Modell (SWAN) für die<br />

Ermittlung der Seegangsparameter benutzt, dessen Ergebnisse mit gemessenen Werten validiert werden.<br />

Hierfür sind allerdings nicht genügend Naturwerte vorhanden, so dass auch diese Methode nur<br />

eingeschränkt praxisreif ist.<br />

Der Wellenauflauf wird auf der Grundlage des international gebräuchlichen Berechnungsansatzes<br />

nach HUNT ermittelt. Der Wellenüberlauf wird auf der Basis des Verfahrens nach VAN DER MEER<br />

berechnet. Auch hier sind bei der Wahl der Beiwerte zwei Wege beschritten worden. Zum einen ist ein<br />

verwaltungseigenes Verfahren angewandt worden, bei dem eigene Beiwerte definiert wurden. U.a.<br />

wurde die Deichgeometrie nur oberhalb des Ruhewasserspiegels angesetzt. Die Berechnung erfolgte<br />

mit Hilfe des Programms MATHCAD.<br />

Alternativ wird das in der EAK 2002 beschriebene Verfahren verwendet, welches zum Teil andere<br />

Beiwerte und als Deichgeometrie den Böschungsbereich <strong>von</strong> 1,5 *Hs oberhalb und unterhalb des Ruhewasserspiegels<br />

benutzt.<br />

Es stellte sich heraus, dass die Ergebnisse an einigen Positionen stark <strong>von</strong>einander abwichen, ohne<br />

dass eine plausible<br />

Erklärung gefunden<br />

wurde. In Abb. 2 ist<br />

der nach beiden Methoden<br />

ermittelte Bemessungswellenüberlauf<br />

für den Referenzwasserstand<br />

am<br />

Beispiel der Insel<br />

Pellworm dargestellt.<br />

Hier ist die Wissenschaft<br />

gefordert, die<br />

Erkenntnisse und Methoden<br />

zu verbessern.<br />

Abb.2: Bemessungswellenüberlauf am Beispiel Pellworm<br />

228

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!