Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...
Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...
Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...
- TAGS
- kelletat
- kunz
- probst
- storch
- www.kuefo.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />
"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />
schwankungen und langfristige Veränderungen) auf ausgewählte natürliche und sozioökonomische<br />
Systeme und ihre Wechselbeziehungen zu untersuchen. Dabei geht es nicht nur darum, die Sensitivität<br />
dieser Systeme gegenüber einer Klimaänderung zu bestimmen, sondern ganz wesentlich auch darum,<br />
ihre Adaptionskapazität zu betrachten, um so frühzeitig Wissen über erforderliche und/oder mögliche<br />
Reaktionsmaßnahmen bereitzustellen und die Grenzen zu bestimmen, oberhalb derer diese Kapazität<br />
erschöpft ist.<br />
Dies erfordert die synoptische Betrachtung der Auswirkungen und Adaptionskapazitäten der natürlichen<br />
und der sozioökonomischen Systeme. Deshalb können diese Untersuchungen nur <strong>von</strong> interdisziplinären<br />
Gruppen durchgeführt werden. Innerhalb <strong>von</strong> DEKLIM C werden daher nur interdisziplinäre<br />
Projektverbünde gefördert, die bereits in der Planungsphase ihre sehr unterschiedlichen Methoden<br />
und Modelle so zwischen den verschiedenen Teilprojekten aufeinander abgestimmt haben, dass eine<br />
synoptische Analyse der jeweiligen natürlichen und sozioökonomischen Systeme innerhalb jedes Verbundes<br />
möglich ist.<br />
Quasi in Vorbereitung des Bereichs Klimawirkungsforschung innerhalb <strong>von</strong> DEKLIM war in den<br />
Jahren davor <strong>von</strong> BMBF und den norddeutschen Küstenländern die Förderaktivität „Klimaänderung<br />
und Küste" mit dem Ziel aufgelegt worden, vorsorgeorientiert die möglichen Folgen des sich immer<br />
klarer abzeichnenden Klimawandels für den Küstenraum zu analysieren. Neben sektoralen Projekten<br />
sind auch zwei interdisziplinäre Fallstudien gefördert worden, die die möglichen Konsequenzen einer<br />
Klimaänderung für die Insel Sylt (DASCHKEIT/SCHOTTES 2002) und die Unterweserregion (Verbundvorhaben<br />
KLIMU; SCHUCHARDT/SCHIRMER 2005) abzuschätzen hatten.<br />
Ziel und Aufgabe <strong>von</strong> KLIMU<br />
Übergeordnetes Ziel der „Fallstudie Klimaänderung und Unterweserregion“ (KLIMU) war es, als<br />
Grundlage für einen gesellschaftlichen Diskurs interdisziplinär die Sensitivität der hydrologischen,<br />
ökologischen und sozio-ökonomischen Strukturen des „Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraumes“ Unterweserregion<br />
gegenüber einer möglichen Klimaänderung zu untersuchen und auf dieser Grundlage<br />
verschiedene Handlungsoptionen zu entwickeln, also die Analyse der Vulnerabilität der Unterweserregion<br />
gegenüber einem Klimawandel.<br />
Vulnerabilität<br />
Vulnerabilität steht für ein Konzept, zu dem eine Vielzahl unterschiedlicher Definitionen vorliegen<br />
(STERR et al. 2000). Der Begriff wird sowohl sehr speziell als „möglicher Schaden bei Eintritt eines<br />
Extremereignisses“ als auch (in jüngerer Zeit vermehrt und v.a. auch im sozialwissenschaftlichen Bereich)<br />
in sehr viel breiterer Weise als integrativer Ansatz genutzt, der<br />
• auf die querschnittsorientierte Analyse der Auswirkungen <strong>von</strong> zukünftigen Veränderungen<br />
einschließlich der Betrachtung der Adaptionskapazität und<br />
• auf die Einbindung <strong>von</strong> Stakeholdern bei dieser Analyse<br />
zielt und dabei<br />
verbindet.<br />
• die natürlichen (biophysical vulnerability), ökonomischen und sozialen Dimensionen (social<br />
vulnerability) eines Problems und<br />
• die Analyse <strong>von</strong> Risikoexposition und –bewältigung bzw. Adaptionskapazität<br />
Wir folgen hier der aktuellen (gegenüber früheren Definitionen verbreiterten) Definition des IPCC<br />
(2002): “Vulnerability is the degree to which a system is susceptible to, or unable to cope with, adverse<br />
effects of climate change, including climate variability and extremes. Vulnerability is a function<br />
302