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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

Nachfolgend werden zunächst für beide Vorhaben die jeweilige Vorzugsvariante vorgestellt sowie die<br />

Ergebnisse der Nutzen-Kosten-Analyse und der Umweltrisikoeinschätzung skizziert. Den Schwerpunkt<br />

der Ausführungen bilden anschließend die Untersuchungen der Bundesanstalt für Wasserbau<br />

zur Überprüfung der Hochwasserneutralität sowie ein Ausblick auf die geplanten hydrologischen Detailuntersuchungen.<br />

2 Beschreibung der Vorzugsvarianten für Elbe und Weser<br />

Als Bemessungsschiff liegt den Voruntersuchungen für Elbe und Weser ein Post-Panmax-<br />

Containerschiff mit folgenden Abmessungen zugrunde: Länge: 350 m, Breite: 46 m, Konstruktionstiefgang:<br />

14,50 m. Das verkehrliche Ausbauziel besteht darin, dass das Bemessungsschiff Hamburg<br />

und Bremerhaven in tideabhängiger Fahrt voll abgeladen erreichen und verlassen kann. Tideunabhängig<br />

sollen beide Reviere mit einem Tiefgang <strong>von</strong> 13,50 m befahren werden können. Als jeweiliger<br />

Bezugswasserstand wird ein Tideniedrigwasserstand angesetzt, der für 80 % aller Tiden überschritten<br />

wird. Bezogen auf das mittlere Tideniedrigwasser entspricht dies einem Mindertidenzuschlag <strong>von</strong> ca.<br />

0,35 m.<br />

Für beide erwogenen Vorhaben wurden zahlreiche Varianten entwickelt und nach technischen, nautischen,<br />

wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien untersucht. Einzelheiten der Variantenuntersuchungen<br />

sowie die Auswahl der jeweiligen Zielvariante sind in [PG Unter- und Außenelbe 2004, PG<br />

Außenweser 2004] zu finden.<br />

Abb. 3 zeigt die Zielvariante für die Anpassung der Unter- und Außenelbe im Längsschnitt. Der Ausbau<br />

erstreckt sich <strong>von</strong> der Außenelbe (Großer Vogelsand, km 748) bis in den Hamburger Hafen (Containerterminal<br />

Altenwerder, Süderelbe, km 619,5 bzw. mittlerer Freihafen, Norderelbe, km 624). Für<br />

die tideabhängige Abfahrt aus Hamburg ist ein 2-stündiges Tidefenster vorgesehen, das sich 1,5 Stunden<br />

nach Erreichen des Tideniedrigwassers am Pegel St. Pauli öffnet. Im Bereich zwischen der See<br />

und der Störkurve (km 680) bleibt die heute vorhandene Fahrrinnenbreite <strong>von</strong> 400 m unverändert bestehen.<br />

Von der Störkurve bis zur Lühekurve (km 644) soll die Breite <strong>von</strong> 300 m auf 320 m vergrößert<br />

werden, um auch in diesem Abschnitt die Begegnung zweier Bemessungsschiffe zu ermöglichen. Für<br />

die Begegnung tideabhängig einlaufender Massengutschiffe mit tideabhängig auslaufen Containerschiffen<br />

ist zwischen km 644 und km 636 eine 385 m breite Begegnungsstrecke vorgesehen.<br />

Im Rahmen der Baggerungen fallen ca. 38 Mio. m³ Baggergut an, das überwiegend zu strombaulichen<br />

Zwecken eingesetzt werden soll, um die hydrologischen und ökologischen Ausbaufolgen zu minimieren.<br />

Im Einzelnen werden mit dem Strombaukonzept folgende Ziele verfolgt:<br />

• Minimierung der ausbaubedingten Wasserstandsänderungen<br />

• dauerhafte Reduzierung der Unterhaltungsbaggermengen<br />

• Verbesserung der Ufersicherung an erosionsgefährdeten Böschungen<br />

• Herstellung <strong>von</strong> ökologisch wertvollen Flachwasserbereichen.<br />

Die Zielvariante für die Anpassung der Außenweser ist in Abb. 4 dargestellt. Die Ausbaustrecke reicht<br />

<strong>von</strong> km 120 bis zum Containerterminal Bremerhaven bei km 68. Zwischen km 120 und km 99 soll die<br />

heutige Fahrrinnenbreite <strong>von</strong> 300 m auf 400 m vergrößert werden. In der übrigen Ausbaustrecke bleiben<br />

die vorhandenen Breiten <strong>von</strong> 300 m bzw. 220 m unverändert bestehen. Die Menge an Baggergut<br />

beträgt ca. 9,2 Mio. m³, wo<strong>von</strong> ca. 3,5 Mio. m³ als Wirtschaftsgut (z.B. für Hafenbaumaßnahmen)<br />

verwendet werden soll. Das restliche Baggergut soll auf ökologisch geeigneten Klappstellen in der<br />

Außenweser untergebracht werden.<br />

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