20.02.2013 Aufrufe

Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Steuerungsinstrumente <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Ebene</strong> Land – Hochschule<br />

Globalhaushalt an <strong>der</strong> RWTH Aachen und <strong>der</strong> Universität Bielefeld, <strong>der</strong> „trotz <strong>der</strong> Probleme<br />

bei <strong>der</strong> Anerkennung des erhöhten Zuschussbedarfes <strong>auf</strong>grund <strong>von</strong> Tarif- und Besoldungssteigerungen<br />

sowie <strong>der</strong> um ein Jahr verspätet eingeräumten Möglichkeit <strong>der</strong> Drittmittelverzinsung<br />

grundsätzlich positiv [bewertet wurde]. Insbes. die verstärkte Flexibilität im Stellenbereich<br />

durch den Wegfall des Stellenplans im Tarifbereich, die Aufhebung des Jährlichkeitsprinzips<br />

sowie die Zuweisung des Hochschuletats <strong>zur</strong> Selbstbewirtschaftung tragen<br />

maßgeblich <strong>zur</strong> Stärkung <strong>der</strong> (finanziellen) Autonomie <strong>der</strong> Hochschulen bei. Nicht zuletzt<br />

konnte auch <strong>der</strong> Verwaltungs<strong>auf</strong>wand zwischen Ministerium und Hochschulen weiter reduziert<br />

werden.“ 13 Auch das CHE, das die Modellversuche ausgewertet hat, teilte diese Einschätzung<br />

und hat aus den Erfahrungen <strong>der</strong> Modellhochschulen Anregungen für die landesweite<br />

Einführung des Globalhaushalts abgeleitet.<br />

Seit dem 1. Januar 2006 können alle Hochschulen ihren Haushalt eigenständig bewirtschaften.<br />

Dazu heißt es im Län<strong>der</strong>bericht 2006: „Manche Hochschulen hatten Schwierigkeiten,<br />

die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Landesregierung angesetzten „Startbudgets“ nachzuvollziehen und umzusetzen.<br />

Die Ausfinanzierung des früheren Stellenplans erfolgte im Umfang <strong>von</strong> 96,8 %. Die<br />

zunehmende Zahl <strong>von</strong> wissenschaftlichen Angestellten, die <strong>auf</strong> C 1-Stellen geführt werden,<br />

verursacht Mehrkosten, die die Hochschule <strong>auf</strong>bringen muss. Dennoch bleibt festzustellen,<br />

dass die Einführung des Globalhaushalts maßgeblich <strong>zur</strong> Stärkung <strong>der</strong> finanziellen Autonomie<br />

<strong>der</strong> Hochschulen beiträgt. Hierzu gehört insbes. die Möglichkeit, nach dem 1. Januar<br />

2006 <strong>auf</strong>gekommene Drittmittel außerhalb des Landeshaushaltes zu führen und verzinslich<br />

anzulegen.“ 14<br />

Alle Hochschulen bekommen ihre Mittel <strong>zur</strong> Selbstbewirtschaftung zugewiesen, sodass<br />

eine Freigabe übertragbarer Mittel durch das Ministerium nicht erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

In Bezug <strong>auf</strong> die Haushaltsflexibilisierung ist keine unmittelbare Gegenleistung <strong>der</strong><br />

Hochschulen erfor<strong>der</strong>lich; freilich aber werden durch die Ziel- und Leistungsvereinbarungen<br />

klare Leistungen seitens <strong>der</strong> Hochschulen festgelegt.<br />

Entsprechende Regelungen sind v.a. im Haushaltsplan (Kap. 06 100) festgehalten, die<br />

grundsätzlichen Rahmenbedingungen in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen sowie im<br />

Zukunftspakt, und auch <strong>der</strong> Hochschulpakt 2020 wird seinen Einfluss haben (etwa was die<br />

För<strong>der</strong>ung durch die Programmpauschale für die DFG betrifft). 15<br />

2.6 Finanzielle Planungssicherheit<br />

Der Qualitäts- und <strong>der</strong> Zukunftspakt haben den Hochschulen – trotz <strong>der</strong> mit dem Qualitätspakt<br />

verbundenen deutlichen Stelleneinsparungen – Planungssicherheit ermöglicht. Im Zukunftspakt<br />

<strong>von</strong> 2006 wird etwa zu den Leistungen des Landes unter 4. vereinbart: „Die<br />

Hochschulen werden bis einschließlich 2010 <strong>von</strong> haushaltswirtschaftlichen Eingriffen, insbes.<br />

<strong>von</strong> globalen Min<strong>der</strong>ausgaben und Ausgabensperren ausgenommen.“<br />

Eine kleine Einschränkung könnte es allerdings geben: Es ist nicht eindeutig festgelegt,<br />

ob sich durch Verän<strong>der</strong>ung des Bezugsjahrs bei <strong>der</strong> leistungsorientierten Mittelverteilung<br />

kumulative Gewinn- bzw. Verlusteffekte ergeben können. Sollte dies <strong>der</strong> Fall sein (was sich<br />

für die Hochschulen erst bei <strong>der</strong> leistungsorientierten Mittelverteilung 2008 herausstellen<br />

wird), würde dies freilich einen Verlust <strong>von</strong> Planungssicherheit bedeuten.<br />

13 Län<strong>der</strong>bericht NRW 2005, Abschnitt 4.2: Globalhaushalt.<br />

14 Län<strong>der</strong>bericht NRW 2006, Abschnitt 4: Haushaltssituation.<br />

15 Vgl. http://fm.fin-nrw.de/info/fachinformationen/haushalt/havinfo/hh2006.ges/doku/e06/kap100.pdf<br />

<strong>zur</strong> Haushaltsflexibilisierung, http://www.innovation.nrw.de/Hochschulen_in_NRW/zielvereinbarungen/index.html<br />

zu Ziel- und Leistungsvereinbarungen, http://www.innovation.nrw.de/Hochschulen_in_NRW/zukunftspakt/pakt.pdf<br />

zum Zukunftspakt und http://fm.fin-nrw.de/info/fachinformationen/haushalt/havinfo/hh2006.ges/doku/e06/kap101.pdf<br />

zum Qualitätspakt und http://www.bmbf.<br />

de/de/6142.php zum Hochschulpakt 2020.<br />

96

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!