20.02.2013 Aufrufe

Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Evaluation <strong>der</strong> Steuerungsinstrumente selbst hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit ist<br />

bislang kaum Gegenstand <strong>von</strong> Vereinbarungen. Es empfiehlt sich, auch die angewendeten<br />

Steuerungsinstrumente <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Steuerungsebene Land/Hochschule in einem angemessenen<br />

Zeitabstand zu evaluieren und die Ergebnisse für ihre weitere Verwendung zu<br />

berücksichtigen.<br />

In Bereichen <strong>von</strong> landespolitischem Interesse behalten sich acht <strong>der</strong> 16 Län<strong>der</strong> die<br />

Befugnis vor, beim Scheitern <strong>von</strong> Ziel- und Leistungsvereinbarungen notfalls die zu erbringenden<br />

Leistungen <strong>der</strong> betreffenden Hochschule per Zielvorgabe <strong>auf</strong>zuerlegen. Län<strong>der</strong><br />

haben da<strong>von</strong> gelegentlich Gebrauch gemacht, um landespolitische Ziele durchzusetzen.<br />

Das Land sollte <strong>von</strong> sich aus gewährleisten, dass die operative Ausgestaltung <strong>der</strong> getroffenen<br />

Vereinbarungen entsprechend den Prinzipien des New Public Management in<br />

<strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Hochschulen liegt. Prinzipiell wird es als nicht notwendig angesehen,<br />

dieses Verhältnis weiter rechtspolitisch auszugestalten. In Betracht käme, ausdrücklich<br />

gesetzlich anzuerkennen, dass die Fach<strong>auf</strong>sicht stets dann <strong>zur</strong>ücktritt, wo Land und<br />

Hochschulen sich über Agenden und Ziele verständigt haben. Wie Erfahrungen zeigen,<br />

erscheint es empfehlenswert, dass sich das Land und die Hochschulen über einen Abstimmungsmechanismus<br />

verständigen für den Fall, dass das Land o<strong>der</strong> eine Hochschule<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Vereinbarungen während <strong>der</strong> L<strong>auf</strong>zeit anstrebt, weil sich die Geschäftsgrundlage<br />

<strong>der</strong> Vereinbarung verän<strong>der</strong>t hat. Ob hierfür Instrumente einer Schlichtung, z.B.<br />

über einen Schlichter o<strong>der</strong> ein Schlichtungsgremium, eingesetzt werden sollen, die für das<br />

Ziel genutzt werden können, hängt <strong>von</strong> Erfahrungen und Traditionen im betreffenden<br />

Bundesland ab.<br />

2.4 Leistungsorientierte Mittelzuweisung<br />

Seit Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre werden die staatlichen Zuschüsse an den Hochschulen ganz<br />

o<strong>der</strong> teilweise über Modelle <strong>der</strong> so genannten „Leistungsorientierten Mittelverteilung“ zugewiesen.<br />

Dabei werden die in diese Systeme <strong>auf</strong>genommenen Mittel anhand <strong>von</strong> Indikatoren,<br />

wie z.B. <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Absolvent(inn)en, zwischen den Hochschulen verteilt, sodass<br />

die Hochschulen mit den besten Werten auch mehr Geld bekommen. Während es bei den<br />

Zielvereinbarungen bisher eher schwierig ist, einen nachvollziehbaren Zusammenhang<br />

zwischen vereinbarten Zielen, erbrachten Leistungen und den daraus folgenden Konsequenzen<br />

<strong>der</strong> staatlichen Hochschulverwaltung zu erkennen, stellen die ebenfalls neu eingeführten<br />

Verfahren <strong>der</strong> leistungsorientierten Mittelverteilung eine gewisse Verknüpfung<br />

<strong>von</strong> Leistungen und staatlicher Finanzierung her. 10 Der Anteil <strong>der</strong> Mittel, die über Leistungsindikatoren<br />

vergeben werden, lag zum Stichtag <strong>der</strong> Betrachtung in allen fünf untersuchten<br />

Län<strong>der</strong>n zwischen 15 und 30%. Zusätzlich <strong>zur</strong> indikatorgestützten Mittelverteilung<br />

legen die meisten <strong>der</strong> betrachteten Bundeslän<strong>der</strong> tendenziell strategisch orientierte Finanzierungsprogramme<br />

zu unterschiedlichen Leistungsbereichen wie z.B. Lehre, Forschungsprofilierung,<br />

Gleichstellung o<strong>der</strong> Bauinvestitionen <strong>auf</strong>. 11<br />

Zur Vermeidung <strong>von</strong> Härten sind in allen untersuchten Bundeslän<strong>der</strong>n zumindest in<br />

<strong>der</strong> Einführungsphase <strong>der</strong> indikatorbasierten Mittelzuweisung allzu starke Verän<strong>der</strong>ungen<br />

bei <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Mittelzuweisung durch Setzung <strong>von</strong> Kappungsgrenzen ausgeschlossen<br />

worden. Um <strong>der</strong> <strong>von</strong> den Indikatormodellen ausgehenden Dynamik Raum zu geben, haben<br />

einige Län<strong>der</strong>n für die Folgejahre die Schwankungsbreite erweitert, indem die Kappungsgrenzen<br />

angehoben o<strong>der</strong> ganz abgeschafft wurden.<br />

10 Siehe hierzu Fangmann, Helmut/ Heise, Steffen (2008). „Staatliche Mittelvergabe als Marktsimulation?<br />

Systemische Probleme und Lösungsansätze“. In: Zeitschrift für Hochschulentwicklung,<br />

Jg.3/ Nr.1 (März 2008), S. 41-58.<br />

11 Vgl. hierzu Kap. 2.8 <strong>zur</strong> Planungs- und Weisungskultur.<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!