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Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

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Zusätzlich werden in den Zielvereinbarungen die Gesamtleistungszahlen für die Studierenden<br />

sowie die Studierenden in <strong>der</strong> Lehramtsausbildung nach Clustern festgeschrieben.<br />

Diese Zahlen sind maßgeblicher Multiplikator für die Finanzierung <strong>der</strong> Hochschulen im<br />

Grundbudget. Zusätzlich wurde an die Zielvereinbarung eine Vielzahl <strong>von</strong> Kennzahlen und<br />

Zielzahlen gebunden, die allerdings nicht in direkter Kausalität zu den Zielsetzungen <strong>der</strong> einzelnen<br />

Hochschulen o<strong>der</strong> <strong>zur</strong> Finanzierung konkreter Maßnahmen stehen, son<strong>der</strong>n für alle<br />

Hochschulen gleichermaßen gelten.<br />

2.4 Leistungsorientierte Mittelzuweisung<br />

Das ursprüngliche Verfahren <strong>der</strong> leistungsorientierten Mittelzuweisung (LMZ) aus dem Jahr<br />

2003 enthielt vier Budgetbereiche. Insgesamt wurden 95% <strong>der</strong> Haushaltsmittel <strong>auf</strong> Grundlage<br />

des folgenden Modells verteilt: 80% des Haushalts waren dem so genannten Grundbudget<br />

zugeordnet. Dieses basierte <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Studierenden, denen je nach Fächern<br />

unterschiedliche Preise zugrunde gelegt wurden. Die zweite Säule umfasste das Erfolgsbudget<br />

(15%), das anhand <strong>von</strong> zwölf Indikatoren aus den Bereichen Forschung, Studium,<br />

wissenschaftlicher Nachwuchs, Frauen in <strong>der</strong> Wissenschaft und Internationalisierung ermittelt<br />

wurden (Leszszensky/ Orr 2004: 28ff.) Daneben war vorgesehen, 5% <strong>der</strong> Mittel <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

Grundlage <strong>von</strong> Zielvereinbarungen für Son<strong>der</strong>tatbestände und im Rahmen eines Innovationsbudgets<br />

zu vergeben. Dieses Konzept konnte jedoch bereits 2004 nicht eingehalten werden,<br />

weil die wachsende Zahl <strong>der</strong> Studierenden wie auch die erzielten gestiegenen Leistungen,<br />

die über das Erfolgsbudget prämiert werden sollten, nicht finanziert werden konnten.<br />

Zugleich wurde <strong>der</strong> Haushalt um 21 Mio. Euro gekürzt, um den Landeshaushalt zu sanieren<br />

12 . Daraus erwuchs die Notwendigkeit, das Preismodell in ein Verteilungsmodell umzuwandeln,<br />

in dem die vorhandene Summe nach Indikatoren <strong>auf</strong>geteilt wurde. Jenseits dieser<br />

rein monetären Aspekte beinhaltete dieses Modell Tendenzen <strong>der</strong> Fehlsteuerung. Die Hochschulen<br />

führten einen fast als ruinös zu bezeichnenden „Wettbewerb um den letzten Studierenden“,<br />

was <strong>zur</strong> Konsequenz hatte, dass Qualitätsstandards nicht mehr im Vor<strong>der</strong>grund und<br />

die Gefahr einer ‚Verelendung’ <strong>der</strong> Ausbildung bestanden. Entsprechend wurde <strong>von</strong> Seiten<br />

des Landes eine Umstellung des Mittelverteilungssystems als notwendig anerkannt, um eigene<br />

hochschulpolitische Entscheidungen zu legitimieren. Politische Setzungen werden<br />

nunmehr <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Basis bilateraler Verhandlungen und nicht mehr unter Beteiligung aller<br />

Hochschulakteure getroffen.<br />

Das leistungsorientierte Mittelverteilungssystem wurde überarbeitet und das Budgetierungsmodell<br />

über den Hochschulpakt festgelegt (Hessen, Rahmenzielvereinbarung 2006:<br />

Abschnitt 3). Mit diesem Pakt wurde eine „politischen Schwerpunktsetzung durch das Land<br />

erreicht. Die Budgetkomponenten ‚Grundbudget’, ‚Erfolgsbudget’, ‚Innovationsbudget’ und<br />

‚Son<strong>der</strong>tatbestände' werden beibehalten. Die Finanzierung im Grundbudget <strong>der</strong> Hochschulen<br />

soll <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Grundlage stabiler Clusterpreise erfolgen. Diese basieren <strong>auf</strong> den Kosten pro<br />

Studieren<strong>der</strong> gemäß Kostenträgerrechnung, die dann nach Vergleichsdaten aus an<strong>der</strong>en<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n, Qualitätskriterien und ordnungspolitische Kriterien abgeän<strong>der</strong>t werden können.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> zu finanzierenden Studierenden je Cluster wird über die gesamte<br />

L<strong>auf</strong>zeit in <strong>der</strong> Zielvereinbarung zwischen HMWK und <strong>der</strong> jeweiligen Hochschule <strong>auf</strong>geführt.<br />

Damit soll eine relative Planungssicherheit gewährt werden. Der Preis, <strong>der</strong> pro Studierende<br />

je Cluster festgesetzt ist, basiert nicht mehr <strong>auf</strong> dem Kostennormwert, son<strong>der</strong>n <strong>auf</strong><br />

Ergebnissen <strong>der</strong> Kostenträgerrechnung. Der Anteil des Erfolgsbudgets sollte schrittweise<br />

<strong>von</strong> 15% <strong>auf</strong> 25% erhöht werden, wobei <strong>der</strong> Parameter „Absolventen“ eine stärkere Gewich-<br />

12 Insgesamt neun Millionen Euro wurden durch die Kürzung und Streichung des Weihnachts- und<br />

Urlaubsgeldes für Beamte und neue Angestellte gespart. Die restlichen Einsparungen in Höhe <strong>von</strong><br />

21 Millionen Euro deckten zum großen Teil die bereits zugesicherten Son<strong>der</strong>zuschüsse ab. (Rid<strong>der</strong><br />

2003)<br />

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