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Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

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Steuerungsinstrumente <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Ebene</strong> Land – Hochschule<br />

2.4 Leistungsorientierte Mittelzuweisung<br />

Seit 1994 (bis 2003) wurden die l<strong>auf</strong>enden Mittel für Forschung und Lehre indikatorgestützt<br />

als „leistungs- und erfolgsorientierte Mittelzuweisung“ vergeben. 8 Seitdem wurde <strong>der</strong> indikatorgestützte<br />

Budgetanteil stufenweise <strong>von</strong> 8,4% für Universitäten (ohne Medizin) bzw. 5,9%<br />

für Fachhochschulen <strong>auf</strong> einheitlich 14% (2004) bzw. 17% (2005) und 20% (2006) des bereinigten<br />

Landeszuschusses erhöht. In 2006 wurden 425 Mio. € leistungsbezogen <strong>auf</strong> Universitäten<br />

und Fachhochschulen verteilt; das entsprach 15% des unbereinigten bzw. 20%<br />

des bereinigten Landeszuschusses. 9<br />

Wie auch den Ziel- und Leistungsvereinbarungen zu entnehmen ist, wurde die leistungsorientierte<br />

Mittelverteilung ab 2007 geän<strong>der</strong>t, um das System im Hinblick <strong>auf</strong> die Steuerungswirkungen<br />

einfacher, transparenter und berechenbarer zu machen. 10 Die leistungsorientierte<br />

Mittelverteilung fußt <strong>auf</strong> dem Zuschuss zum l<strong>auf</strong>enden Betrieb des jeweiligen Haushaltsjahres,<br />

<strong>der</strong> indes noch um die BLB-Mieten (BLB: Bau- und Liegenschaftsbetrieb) und<br />

eventuelle Son<strong>der</strong>tatbestände bereinigt wird. Dieser bereinigte Zuschuss wird <strong>auf</strong> 80%<br />

Grundbudget und 20% Leistungsbudget <strong>auf</strong>geteilt. Während das Grundbudget einer Hochschule<br />

für die gesamte L<strong>auf</strong>zeit <strong>der</strong> Ziel- und Leistungsvereinbarungen garantiert bleibt, ist<br />

das Leistungsbudget für jede Hochschule variabel. Für dieses Leistungsbudget stehen in<br />

2007 an den Universitäten etwa 354 Mio. € <strong>zur</strong> Verfügung, an den Fachhochschulen gut 72<br />

Mio. €.<br />

Ein möglicher Verlust wird <strong>auf</strong> 1,5% des bereinigten Zuschusses im jeweiligen Haushaltsjahr<br />

beschränkt, während für Gewinne keine pauschale Kappung vorgesehen ist; vielmehr<br />

sollen Gewinne „entsprechend dem verfügbaren Verteilungsspielraum linear angepasst“<br />

werden (Ausführungen <strong>zur</strong> leistungsorientierten Mittelverteilung in den jeweiligen Ziel-<br />

und Leistungsvereinbarungen III). Für Kunst- und Musikhochschulen wird kein Indikatormodell<br />

eingesetzt; für die Hochschulmedizin existiert seit 1999 ein separates Modell <strong>der</strong> indikatorgestützten<br />

Mittelbemessung. 11<br />

Während es bis 2006 noch einen gemeinsamen Topf für die Lehre gab, aus dem sowohl<br />

Universitäten wie Fachhochschulen Mittel erhielten, gibt es im neuen Mittelverteilungssystem<br />

zwei getrennte Verteilungskreise für die Universitäten einerseits und die Fachhochschulen<br />

an<strong>der</strong>erseits; daraus werden Mittel sowohl für die Lehre wie auch die Forschung bereitgestellt.<br />

Die indikatorgestützte Mittelzuweisung wird über ein Verteilungsmodell bemessen. Darin<br />

werden für die Aufgabenbereiche Lehre und Forschung verschiedene Indikatoren verwendet,<br />

die mit unterschiedlichen Anteilen das Verteilungsergebnis bestimmen; dabei bemisst sich<br />

die Zuweisung nach dem jeweiligen Anteil einer Hochschule an den Ergebnissen für alle<br />

Hochschulen <strong>der</strong> gleichen Hochschulart. Statt fünf werden ab 2007 nur noch drei Indikatoren<br />

eingesetzt; mit diesen drei Indikatoren ist die indikatorbasierte Mittelverteilung nun strikt leistungsorientiert.<br />

12 So ergeben sich an den Universitäten Finanzierungsanteile für Lehre und<br />

8 Konkret war dies die Titelgruppe 94 im Hochschulhaushalt, die bestimmte „Ausgaben für Lehre und<br />

Forschung“ umfasst und seit 2001 vollständig nach Indikatoren verteilt wird. (1994 hatte <strong>der</strong> indikatorgestützte<br />

Anteil 10% betragen, 1995 20%, 1996 35% und ab 1997 50%.).<br />

9 Pressemeldung des MIWFT vom 13.01.2006, online unter http://www.innovation.nrw.de/<br />

presse/pressemitteilungen/2006/pm_2006_01_13.html.<br />

10 Alle Angaben zum System <strong>der</strong> leistungsorientierten Mittelverteilung beruhen <strong>auf</strong> den Angaben in<br />

den Ziel- und Leistungsvereinbarungen III (http://www.innovation.nrw.de/Hochschulen_in_NRW/<br />

zielvereinbarungen/index.html) sowie MIWFT (2007).<br />

11 Vgl. http://www.innovation.nrw.de/Hochschulen_in_NRW/Medizin/mittelzuweisung.html. Die Anteile<br />

<strong>der</strong> Indikatoren haben sich seit 2003 etwas geän<strong>der</strong>t, vgl. Leszczensky/ Orr 2004.<br />

12 Bis 2006 wurden als weitere Indikatoren noch die Zahl <strong>der</strong> Studierenden in <strong>der</strong> Regelstudienzeit<br />

und die Zahl <strong>der</strong> Professuren eingesetzt.<br />

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