Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

Länderstudie Thüringen
HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung
an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Weiterführung des kleinen Faches „Kaukasiologie“ an der Universität Jena „ausgehe“ (Zielvereinbarung
Uni Jena: 8).
3.1.3. Evaluation der Lehre
Die Hochschulen sind nach § 8 ThürHG (2006) verpflichtet, ein eigenes System zur „zur Sicherung
der Qualität ihrer Arbeit“ einzurichten, die Lehre soll unter „Zuziehung interner und
externer Sachverständiger bewertet werden (interne und externe Evaluation)“. Studierende
sollen daran in den Gremien und durch die Bewertung von Veranstaltungen mitwirken. Die
Hochschulen sind verpflichtet das nähere Verfahren (insbes. Standards, Datenerhebung und
Veröffentlichung) in einer Satzung zu regeln. Auch in den Zielvereinbarungen (2003) war
interne und externe Evaluation sowohl als Ziel der Landesregierung, als auch – eher nachrichtlich
– als Aufgabe der Hochschulen enthalten (Zielvereinbarung Uni Erfurt 2003: 7, Zielvereinbarung
FH Nordhausen: 7). Im Hochschulgesetz ist außerdem verankert, dass jeder
neue Studiengang bzw. jede „wesentliche Änderung“ eines bestehenden Studiengangs akkreditiert
werden muss (ThürHG § 43)
3.1.4 Internationalisierung von Lehre
In § 5 ThürHG ist verbindlich festgelegt, dass die Hochschulen die „internationale, insbesondere
die europäische Zusammenarbeit“ und den Austausch zwischen den Hochschulen fördern
sollen. Darüber hinaus sind Ausschreibungen von Professuren und Juniorprofessuren
international vorzunehmen (ThürHG § 78 und 82). Internationalisierung ist jedoch in den
Zielvereinbarungen aus dem Jahr 2003 ein eigenständiger Gliederungspunkt wobei die vereinbarten
Maßnahmen von „Interner Internationalisierung“ durch Projektwochen, verpflichtende
Sprachlernangebote, Aufnahme ausländischer Studierender und fremdsprachiger
Lehrmodule und Hochschulkooperationen (Zielverinbarung FH Nordhausen 2003: 10f. ) bis
zur Pflege vielfältiger internationaler Partnerschaften und Austauschprogramme reichen.
Außerdem wird der Austausch von Studierenden über das Mittelverteilungssystem gefördert.
Allerdings ist Internationalität einer von drei Wahlindikatoren, der von den Hochschulen abgewählt
werden kann. Dieser ist mit 5% der Verteilungssumme bewertet.
3.2 Forschung
Die Forschung gehört zu den Kernaufgaben der Hochschulen in Thüringen (ThürHG § 5 Abs.
1) und ist mit Verweis auf das Grundgesetz besonders geschützt (ThürHG § 7 Abs. 2). Die
Hochschulen sind darauf verpflichtet, die „die Nutzung ihrer Forschungs- und Entwicklungsergebnisse
in der Praxis“ zu fördern (ThürHG § 5 Abs. 2). Das Gesetzt beschreibt umfassend
Zweck und Gegenstand der Forschung:
Die Forschung in den Hochschulen dient der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie
der wissenschaftlichen Grundlegung und Weiterentwicklung von Lehre und Studium mit
der in § 40 bestimmten Zielsetzung. Gegenstand der Forschung in den Hochschulen können
unter Berücksichtigung der Aufgabenstellung der Hochschule alle wissenschaftlichen Bereiche
sowie die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis einschließlich der Folgen
sein, die sich aus der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse ergeben können. (ThürHG
§ 57 Abs. 1)
Darüber hinaus ist festgelegt, dass Forschungsvorhaben in Bezug auf regionale, überregionale
und internationale Aufgabenteilung koordiniert werden sollen (ThürHG § 58) und unter
welchen Bedingungen Drittmittelforschung durchgeführt werden kann (ThürHG § 59). Auch
im Landeshochschulplan wird die Bedeutung der Forschung betont:
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