Empfehlungen zur Gestaltung von Steuerungssystemen auf der Ebene

Steuerungsinstrumente auf der Ebene Land – Hochschule
3.1.2 Einrichtung neuer Studiengänge
Zur Einrichtung neuer Studiengänge werden im HG im Grunde keine Regelungen getroffen.
Nur implizit wird deutlich, dass neue Studiengänge in Modulform strukturiert sein und dem
landeseinheitlichen Leistungspunktsystem folgen müssen (§ 60 HG). In den Ziel- und Leistungsvereinbarungen
der Hochschulen wird die Einrichtung neuer Studiengänge ebenfalls
nicht thematisiert.
3.1.3 Evaluation der Lehre
Die Evaluation der Lehre ist durch § 7 (2) des neuen HG vorgeschrieben; danach regeln die
Hochschulen in eigenen Evaluationsordnungen selbst das jeweilige Verfahren: „Zur Qualitätsentwicklung
und -sicherung überprüfen und bewerten die Hochschulen regelmäßig die
Erfüllung ihrer Aufgaben, insbes. im Bereich der Lehre. Die Evaluationsverfahren regeln die
Hochschulen in Ordnungen, die auch Bestimmungen über Art, Umfang und Behandlung der
zu erhebenden, zu verarbeitenden und zu veröffentlichenden personenbezogenen Daten der
Mitglieder und Angehörigen enthalten, die zur Bewertung notwendig sind. Die Evaluation soll
auf der Basis geschlechtsdifferenzierter Daten erfolgen. Die Ergebnisse der Evaluation sind
zu veröffentlichen.“
Die Evaluation wird von einigen Hochschulen auch in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen
III mit dem Land thematisiert, so heißt es dort z.B. für die Ruhr-Universität Bochum in
§ 2 (1), dass diese „aufbauend auf ihrer Evaluationsordnung die Implementation einer Software
für Lehrveranstaltungskritik als Angebot an alle Fakultäten bzw. Fächer der Universität“
anstrebt. Besonders ausführlich hat die Bergische Universität Wuppertal in ihren Zielvereinbarungen
festgelegt: „Es werden regelmäßige und hochschulweite Lehrveranstaltungsbefragungen
auf Basis eines webbasierten Evaluationssystems durchgeführt. Alle Lehrenden lassen
mindestens vier Lehrveranstaltungen in zwei Jahren durch Studierende bewerten. Fragebögen
und System werden fortlaufend optimiert. Für die Lehrenden wird ein speziell konzipiertes
hochschuldidaktisches Angebot zum Umgang mit Lehrveranstaltungsbefragungen
und ihren Ergebnissen bereitgestellt.“ Die Fachhochschule Düsseldorf trifft noch umfangreichere
Absprachen: „Die Lehrveranstaltungsbewertung erfolgt an der Hochschule ab WS
2006/ 2007 regelmäßig mit einem hochschulweiten Rahmenfragebogen, der sowohl Pflichtfragen
(zur sozialen und didaktischen Kompetenz) als auch fakultativen Fragen enthält. Die
Fachbereiche können diesen Rahmenfragebogen in Zusammenarbeit mit der Evaluationsbeauftragten
oder dem Evaluationsbeauftragten der Hochschule auf ihre Bedürfnisse anpassen.
Für die Veröffentlichung im Lehrbericht […] wird der Dekanin bzw. dem Dekan eine kumulierte
Auswertung der Pflichtfragen pro Semester und differenziert nach Veranstaltungsart
zur Verfügung gestellt, die ohne Änderung in den Lehrbericht übernommen werden kann. Im
Rahmen einer Servicedienstleistung werden diese Fragebögen statistisch ausgewertet. Die
Ergebnisse erhalten die Fachbereiche entsprechend ihren Evaluationsordnungen und der
Evaluationsordnung der Hochschule.“
3.1.4 Internationalisierung von Lehre
Das HFG gibt keine festen Regelungen zu Internationalisierung vor. Es wird in § 60 HG lediglich
erklärt, dass die Hochschulen fremdsprachige Lehrveranstaltungen anbieten sowie –
ggf. in Zusammenarbeit mit ausländischen Partnerhochschulen – fremdsprachige bzw. internationale
Studiengänge entwickeln können. In den Ziel- und Leistungsvereinbarungen III war
Internationalisierung zwar nicht zwingend als eigenes Thema vorgeschrieben, es haben aber
dennoch alle Hochschulen dieses Thema aufgegriffen. Im Mittelverteilungssystem werden
keine gesonderten Indikatoren oder Gewichtungsfaktoren für Internationalisierung eingesetzt.
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