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AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER DDR ZfK ...

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L i t e r a t u r<br />

- 115 -<br />

[1] Gusev, V.M. et al., Kristallografiya 12 (1967) 155<br />

[2] Morehead, F.F. and B.L. Crowder, rad. eff. 6 (1970) 27<br />

[33 Mathews, M.D., rad. eff. 11 (1971) 167<br />

4.20. UNTERSUCHUNG VON STRAHLENSCHÄDEN IN IONENIMPLANTIERTEM SILIZIUM DURCH<br />

THERMISCH STIMULIERTE STRÖME<br />

H. Frey und J. Mittenbacher<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sektion Physik<br />

Die Implantation energiereicher Ionen in kristallines Silizium erzeugt Gitterdefekte.<br />

Punktdefekte, wie Doppelleerstellen und Leerstellenkomplexe, sind Störsteilen<br />

mit tiefen Niveaus im verbotenen Energieband des Halbleiterkristalls.<br />

Wirken die Gitterdefekte als Haftstellen für die Ladungsträger, so ist ihre Untersuchung<br />

mittels thermisch stimulierter Ströme (TSC) möglich [1]. Zur Aiessung<br />

werden die Haftstellen nach einer Abkühlung des Kristalls auf -196 °C gefüllt und<br />

durch ein nachfolgendes Aufheizen wieder entleert. Die so freigesetzten Ladungsträger<br />

bilden beim Anlegen einer Spannung den TSC, der sich dem normalen Dunkelstrom<br />

überlagert. Zwischen der Temperatur T^, bei welcher die Freisetzung erfolgt,<br />

und der Aktivierungsenergie Ед der entsprechenden Haftstellen, besteht<br />

nach [2] näherungsweise der Zusammenhang Ед = 24 к T^ [eV] (к - Boltzmann-Konstante,<br />

TM in [°K]).<br />

In niederohmigen Halbleitern ist eine solche Messung nur innerhalb der isolierenden<br />

Verarmungsschicht eines pn-Überganges möglich [33. Zur Untersuchung wurde<br />

n-Typ-Silizium (60-Л.ст) bei 200 °C mit Boriohen der Energie 120 keV und der Do-<br />

14 —2<br />

sis 5 • 10 cm implantiert. Der Strom durch den so erzeugten pn-Ubergang in<br />

Sperrichtung ist in Abb. 1 als Funktion der Probentemperatur aufgetragen (Sperrspannung<br />

10 V, die Abkühlung der Probe erfolgte ohne angelegte Sperrspannung,<br />

die Aufheizrate betrug 1 °C/sec). Die<br />

E<br />

О<br />

K 3<br />

unausgeheilt Í<br />

Ausheiltemp.310 l>C I<br />

Ausheittemp. 900°C | !<br />

Ausheilzeit 15 Min. I<br />

E, = 0,19eV /<br />

1 t I / /<br />

'E"Ó,32eV ' I ' I j<br />

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• J<br />

_<br />

V y i¡<br />

EÄ=0,38eV //<br />

-190 -170 -150 -130 -110 -90 -70 -SO -30<br />

Temperatur Г 0 С ]<br />

Abb. 1<br />

Strom durch den pn-Übergang in Sperrrichtung<br />

als Funktion der Probentempe-<br />

•ПО+П1Г»<br />

Peaks in den Meßkurven sind auf thermisch<br />

stimulierte Ströme zurückzuführen.<br />

Der steile Anstieg der Kurven im Bereich<br />

hoher Meßtemperaturen wird durch<br />

den normalen Dunkelstrom bedingt. Ohne<br />

Ausheilung der Probe nach der Implantation<br />

erscheint ein TSC-Peak, dem eine<br />

Aktivierungsenergie von 0.32 eV entspricht.<br />

Nach einer Temperaturbehandlung bei<br />

310 °C ergeben sich zwei neue TSC-Peaks,<br />

deren Aktivierungsenergien von 0.19 eV<br />

bzw. 0.3 eV zuzuordnen sind, während<br />

der О.32 eV-Peak nahezu verschwindet.<br />

Die Ausheilung bei dieser Temperatur<br />

hat demzufolge eine Umordnung von Gitterdefekten<br />

zur Folge.

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