Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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RISM M 2390 (nur 3 Exemplare, eines unvollständig, keines in D). – Titelseite mit Etikett<br />
des Händlers Filliatre et Neveu (Bordeaux) überklebt; zusätzlicher Händlerstempel mit der<br />
Schreibweise Fillastre. Die angegebene Verlagsadresse von Sieber galt nur zwischen Januar<br />
1799 und Juli 1800. – Das vorliegende Werk gehört zu einer Reihe von zwölf<br />
Violinkonzerten Mestrinos, der vorwiegend in Paris als Lehrer, Violinvirtuose und Dirigent<br />
tätig gewesen ist. Jedesmal verwendete man dieselbe Titelseite und musste nur noch handschriftlich<br />
die Nummerierung eintragen. In den Stimmen ist hier zu Beginn jeweils IV.<br />
Concerto angegeben.<br />
152. MEYERBEER, Giacomo (1791–1864). Musik zur Tragödie Struensee von Michael<br />
Beer. Vollstaendiger Clavierauszug arrangirt von Th. Kullak und C. Klage. Berlin,<br />
Schlesinger, Pl.-Nr. 3306 [1847]. 1 Bl. (Titel), 60 S. in Stich, querfolio. Unbedeutend flekkig,<br />
am oberen Rand stark verblasster Wasserfleck. Insgesamt schönes Exemplar. € 165,—<br />
Vorliegende Ausgabe wurde in Hofmeisters Monatsberichten im Juni 1847 angezeigt. Das<br />
Schauspiel Struensee stammte aus dem Nachlass von Meyerbeers Bruders Michael, der<br />
1833 verstorben war. Die Bühnenhandlung bezieht sich auf die Ereignisse in<br />
Zusammenhang mit der Kopenhagener Palastrevolution von 1772. Die Uraufführung fand<br />
am 19. September 1846 in Berlin statt, und das Stück war einschließlich der<br />
Schauspielmusik sehr erfolgreich. Die Ouvertüre hielt sich noch längere Zeit in den<br />
Konzertprogrammen, doch bald war es zu antisemitischen Reaktionen gekommen, nicht<br />
zuletzt, weil Heinrich Laubes gleichnamiges <strong>Dr</strong>ama nicht gespielt wurde. – Die vorliegende<br />
Schauspielmusik besteht aus 14 Nummern, darunter die Ouvertüre und die Zwischenakte<br />
sowie ein Trauermarsch. <strong>Dr</strong>ei Melodramen, ein Chorsatz sowie untermalende Musik kommen<br />
hinzu. Die Nr. 4, Fanfaren (hinter den Coulissen) zur Scene 11 Act II, wird nur als Titel<br />
genannt; vermutlich hatte Meyerbeer die kurzen Signale nicht extra komponiert, und es sind<br />
dafür bereits existierende Motive verwendet oder die wenigen Töne sogar improvisiert worden.