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Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

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Aus der Ersten Symphonie<br />

66. MAHLER, Gustav. Eigenh. Albumblatt, undatiert (vermutlich vor 1907) und ohne<br />

Unterschrift, 5 Takte mit Auftakt. Handrastriertes Notenpapier 20×29cm mit Passepartout<br />

(sichtbare Fläche des Papiers: 10,5×19cm), Querformat mit 3 Systemen, davon die beiden<br />

ersten sehr akkurat im Klaviersatz beschrieben), unten mit der Bemerkung „Gustav Mahlers<br />

Handschrift“ (von einem anderen Schreiber in violetter Tinte). Sehr schönes Sammlerstück:<br />

Blatt in Bilderrahmen (vermutlich 1. Hälfte 20. Jahrhundert); Holzrahmen mit eingelegter<br />

Zierkante aus dunklerem Holz; sehr gut erhalten. € 3.800,—<br />

Das Blatt enthält eine zweistimmige Notation der untextierten Melodie „Ging heut’ morgen<br />

über’s Feld“ aus den Liedern eines fahrenden Gesellen, die in der vorliegenden Form (als<br />

Kanon geführt) in der 1. Sinfonie als erstes Hauptthema wieder verwendet worden ist (die<br />

Fugierung weist das Blatt eindeutig der 1. Sinfonie und nicht der Liedfassung zu).<br />

In seinen ersten vier Sinfonien bezog Mahler sein Liedschaffen zuerst in instrumentaler<br />

Übertragung, dann auch mit Vokalbesetzungen ein. Auf dem vorliegenden Albumblatt<br />

zitierte er eine seiner Melodien, die am konsequentesten den „Volkston“ anschlägt und<br />

somit in krassem Gegensatz zur komplexen Kompositionsweise der damaligen Kunstmusik<br />

steht (inbesondere der von Mahler und Strauss), in der zugleich eine äußerst vielschichtige<br />

Harmonik und ein überbordendes Stimmengeflecht höchste Artifizialität erkennen lässt.<br />

Eine Datierung des Notats ist schwierig, da sich Mahler um ein sehr deutliches Schriftbild<br />

bemüht hat und auch kein Name des Beschenkten weiterhilft. Die deutschsprachige und<br />

wohl zeitgenössische Aufschrift spricht allerdings dafür, dass der Adressat in diesem Raum<br />

zu suchen ist (somit wahrscheinlich vor Mahlers „amerikanischen“ Jahren entstanden).

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