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Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

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Nr. 77 Nr. 78<br />

Durchreise das Schönste berichtet hatte. Aber ich wundere mich, nach dem, was ich bereits<br />

von Alban Berg und insbesondere von Zillig […] über ihr Musizieren und Studieren [bei der]<br />

Aufführen gehört habe, über gar nichts mehr, denn für Sie müssten [!] man ja scheinbar<br />

eigene neue Schwierigkeiten erfinden, da die bisherigen für Sie schon überwunden sind.“ –<br />

Was Schönberg zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnte: Schüler würde sich nicht nur<br />

in das Musikleben des ‚<strong>Dr</strong>itten Reiches’ (wenn auch in keiner wirklich herausragenden<br />

Position) eingliedern; er trat 1937 auch der NSDAP bei. Seit 1936 war er GMD an der<br />

Staatsoper Berlin und hatte 1939 den Titel ‚Staatskapellmeister’ erhalten. Ein rückblicken<br />

zweifelhafter Höhepunkt seiner Karriere in der Reichshauptstadt war am 30. April 1943 ein<br />

Festkonzert im Mosaiksaal der Reichskanzlei.<br />

78. SCHREKER, Franz (1878–1934). Porträtphoto (schwarzweiß, Bruststück) mit<br />

gedruckter Bildunterschrift Prof. Franz Schreker und dem Urhebernachweis Franz Löwy,<br />

Wien 1919. Am unteren Rand Schrekers eigenhändiger Namenszug. 13,5×8,5 cm. Als<br />

Postkarte verwendet und verso mit der (ebenfalls von Schreker stammenden) Adressierung<br />

Hr. Ernst Grünberg, II. Praterstr. 48/10. Schwach nachgedunkeltes Photo, Spuren des<br />

Postlaufs, doch insgesamt sehr gut erhalten. € 450,—<br />

Laut Poststempel im Dezember 1919 verschickt. – Zu dieser Zeit waren zwei von Schrekers<br />

größten Erfolgen bereits uraufgeführt (Der Ferne Klang, 1912, und Die Gezeichneten,<br />

1918). Im Folgejahr kam mit dem Schatzgräber sein drittes, rasch populär gewordenes<br />

Werk auf die Bühne. Vor allem diese drei häufig und an vielen Theatern gespielten Stücke<br />

machten Schreker neben Richard Strauss zum meistaufgeführten zeitgenössischen<br />

Opernkomponisten der Zeit vor 1933. – Im Lexikon der Juden in der Musik diffamierte man<br />

seine Opernstoffe als „die verschiedenartigsten Variationen sexueller Verirrungen“. Nach<br />

der ‚Machtübernahme’ verschwanden seine Werke nicht nur bis 1945 aus den Spielplänen,<br />

sondern wurden erst in neuerer Zeit gelegentlich wieder aufgeführt: Schreker gehört zu<br />

jenen Komponistengestalten, deren Ächtung das ‚<strong>Dr</strong>itte Reich’ weit überdauert hat.

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