Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- <strong>67</strong> -<br />
Sterkrade gerichtet: “Heute schicke ich Ihnen also das gewünschte Notenmanuskript und<br />
möchte Sie gleichzeitig auf die Sendung ‘Aspekte’ im 2. Fernsehen am 7. März 22’05 aufmerksam<br />
machen, eine Komponistinnen-Sendung! Nähere Angaben stehen in den<br />
Funkzeitungen! Machen Sie, bitte, auch andere Interessenten und Bekannte auf die Sendung<br />
aufmerksam.” - Grete von Zieritz gab bereits mit 13 Jahren erste Konzerte und galt als pianistisches<br />
Wunderkind. 1926-31 gehörte<br />
sie der Meisterklasse Franz Schrekers<br />
an der Berliner Musikhochschule an.<br />
1928 erhielt sie den Mendelssohn-<br />
Staatspreis für Komposition und das<br />
Schubert-Stipendium der Columbia<br />
Phonograph Company (New York). Auf<br />
dem internationalen Musikfest in<br />
Frankfurt am Main 1939 wirkte sie als<br />
einzige Frau unter Komponisten aus 18<br />
Nationen mit. 1958 wurde sie zur<br />
Professorin ernannt. 1961 war sie<br />
Jurorin beim <strong>Dr</strong>itten Internationalen<br />
Komponistinnen-Wettbewerb in<br />
Mannheim. Sie komponierte vor allem<br />
Lieder und Instrumentalwerke. -<br />
Musikmanuskripte von Grete von<br />
Zieritz sind im Handel praktisch unerreichbar,<br />
da ihr gesamter kompositorischer<br />
Nachlass in der Österreichischen<br />
Nationalbibliothek aufbewahrt wird.<br />
B. A. Zimmermanns schwarzer Humor über sich selbst:<br />
„Wenn nicht gerade gemeingefährlich, so doch mindestens geistig defekt...“<br />
91. ZIMMERMANN, Bernd Alois (1918–1970). Eigenh. Brief m. U., o. O., undatiert [um<br />
den 20. Dezember, vermutlich 1960er Jahre], an eine „Liebe sehr geehrte gnädige Frau“,<br />
bei der es sich laut Auskunft des Vorbesitzers um die Sängerin Ellen Bosenius handelt (in<br />
Köln, wo Zimmermann studiert hatte). Aktenlochung; sonst bestens erhalten. € 850,—<br />
Sehr persönlicher und humorvoller Brief, der Zimmermann von einer unerwartet heiteren<br />
Seite zeigt. Zunächst sendet er der Empfängerin „zum Weihnachtsfeste und zum Neuen Jahr<br />
die besten Wünsche“ und fährt dann mit einem verblüffenden Maß an Selbstironie fort:<br />
„Das alte Jahr möchte ich indessen nicht vorübergehen lassen, ohne Ihnen meinen herzlichen<br />
Dank dafür zu sagen, dass Sie mit stets fröhlichem Sinn und generöser Geste Ihrem<br />
Hochschulzimmernachbarn, einem leibhaftigen Komponisten von der Sorte, wenn sie nicht<br />
gerade als gemeingefährlich, so doch mindestens für geistig defekt gilt, so liebenswürdig<br />
entgegen gekommen sind.“ Dafür stehe ihr „mindestens der 7. Platz im Musikerhimmel“ zu.<br />
- Prachtvoller Musikerbrief, der schon durch die durchweg handschriftliche Form (im<br />
Zeitalter der Schreibmaschine) und durch den köstlichen Inhalt einen Ehrenplatz im<br />
Autographentempel verdient. Autographen von B. A. Zimmermann sind extrem selten.