Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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178. WINTER, Peter von (1754–1825). Der Zweyte Theil Der Zauberflöte unter dem Titel:<br />
Das Labyrinth, oder: Der Kampf mit den Elementen. Eine grosse heroisch-komische Oper<br />
in 2 Aufzügen von Emanuel Schikaneder, k. k. priv. Schauspiel Unternehmer in Wien, in<br />
Musik gesezt von H.rn Peter Winter, Kapellmeister in Churpfalzbayerischen Diensten, für<br />
das Forte-Piano übersezt von H.rn Johann Henneberg, Kapellmeister des k. k. Wiedner<br />
Theater. [Wien, 1798] Ohne Verlagsangabe (im Explicit: Gestochen von J. Schäfer, und<br />
gedruckt von A. Pÿro). 2 Bll. (Titel, Widmung – beide von Sebastian Mansfeld gestochen),<br />
235 S. in Stich, querfolio. Schöner HLdrbd. d. Z. mit grauem Marmorpapierbezug;<br />
Rotschnitt. Etwas berieben und bestoßen; anfangs ganz schwach fleckig, sonst hervorragend<br />
erhalten. Unbenütztes, außergewöhnlich gutes Exemplar. Verkauft<br />
RISM W 1343. Erstausgabe, die zunächst von den Autoren, später vom Wiener Verleger<br />
Mollo vertrieben wurde. Hennebergs Klavierauszug erschien später auch noch bei Simrock<br />
und André. – Titelblatt und Widmungsseite gehören zu den besten musikbezogenen Arbeiten<br />
des Wiener Meister-Stechers Sebastian Mansfeld (1752-1816), der bereits für Mozart<br />
tätig gewesen war. Seine Arbeit für Peter von Winter zeigt in einem szenischen Rahmen den<br />
Ausblick auf das Meer sowie, oben in Wolken schwebend, „Mad. Willman als Pamina“; im<br />
Hintergrund sieht man einen Palast (hier die Autorangabe Mansfelds). Die Sängerin<br />
Magdalene Willmann (1771–1801) hatte noch bei Mozart Klavierunterricht.<br />
Mozarts 1791 uraufgeführte Zauberflöte gehört zu den größten Erfolgen in der Geschichte<br />
des Musiktheaters und war für den Auftraggeber, Schikaneder, natürlich auch höchst ertragreich.<br />
In der Hoffnung auf weitere gute Einnahmen schob man (wie heute im Bereich des<br />
Films) gerne „Fortsetzungen“ nach, deren Handlung nicht immer sehr konsistent sein mussten.<br />
Dass das Theater-Genie Schikaneder für die Fortsetzung seiner Zauberflöte Peter von<br />
Winter auswählte, lag wohl an dessen gleichfalls höchst erfolgreichen Oper Das unterbro-