07.03.2013 Aufrufe

Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 83 -<br />

die zu immer expressiveren Rezitativen, einer zunehmenden musikalischen Durch-strukturierung<br />

der Partitur sowie zu einer größer werdenden Bedeutung des Sologesangs führte“<br />

(Piper). Als Grundlage der Handlung diente eine Episode aus Tassos La Gierusalemme liberata,<br />

einer bis in die neuere Zeit vielfach für Libretti genutzten Quelle. Die Entstehung fiel<br />

in eine für Lully ungünstige Zeit, da er bei König Ludwig XIV., der den Stoff ausgesucht<br />

hatte, wegen seines Lebenswandels in Ungnade gefallen war. Aus diesem Grund fand die<br />

Uraufführung nicht in Versailles, sondern in Paris statt (15. Februar 1686), und auch der<br />

anfängliche Misserfolg von Armide dürfte darauf zurückzuführen sein. Gleichwohl gehörte<br />

das Werk rasch zum festen Repertoire und hat sich fast ein Jahrhundert auf den Spielplänen<br />

gehalten. – 1777 vertonte Gluck das Libretto erneut, doch ist heute auch Lullys Version<br />

gelegentlich wieder zu hören.<br />

109. LULLY, J. B. Armide. Tragedie. Paris,<br />

Ballard, 1686. 1 Bl. (Huldigungstext an den<br />

König), LXII S. (Prologue), 271 S. Partitur in<br />

Typendruck, folio. Prächtiger brauner Ldrbd.<br />

mit Goldprägung und rotem Rückenschild (vermutlich<br />

18. Jh.). Der Band ist im 20. Jh. restauriert<br />

worden. Buchblock mit Rotschnitt.<br />

Vereinzelt zeitgenöss. Einträge mit Tinte (z. T.<br />

in den Noten, teilweise Generalbass-bezifferung).<br />

– Titelblatt in Faksimile. € 1.450,—<br />

In der Substanz besseres Exemplar als das vorstehend<br />

beschriebene, jedoch mit ersetztem<br />

Titelblatt.<br />

110. NAUDOT, Jacques Christophe (ca. 1690–1762). I.er Oeuvre contenant six Sonates<br />

Pour la Flûte traversiere, avec la Baße. Dédié A Son Altesse Monseigneur Le Comte<br />

D’Egmont. Par la grace de Dieu, Duc de Gueldres, & de Juilliers, Prince de Gavre, & du<br />

S.t Empire Romain, Grand d’Espagne de la premiere création, & de la premiere claße. [...]<br />

Paris, Naudot, Boivin, Le Clerc [ca. 1726; Abzug um 1741]. 2 Bll. (Titel, Widmungstext,<br />

Werkverzeichnis), 26 S. Partitur in Stich, 4to. Sehr schöner brauner HLdr. (vermutlich 19.<br />

Jh.). Noten leicht fleckig. € 750,—<br />

RISM N 134 (nur 2 Expl. in F-Pc und D-SWl). Lesure, S. 465. – Das Werkverzeichnis reicht<br />

bis zum 1741 erschienenen op. 17. Schönes Exemplar der Erstlingspublikation des französischen<br />

Flötenvirtuosen Naudot, der ohne Hofamt als freischaffender Flötist und Lehrer in<br />

Paris wirkte und dort einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Flötenspiels<br />

hatte. Blavet war (lt. Quantz) zwar der größere Virtuose, Naudot aber der wichtigere<br />

Komponist, dessen Sonaten und Konzerte das Repertoire höfischer Musik durchdrangen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!