Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner
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Nr. 1<strong>67</strong> Nr. 168<br />
ten, wobei neben rassischen Gründen auch die schwül-erotische Atmosphäre, die in den<br />
meisten seiner Bühnenwerke vorherrscht, als Vorwand herhalten mussten: Hans Severus<br />
Ziegler schrieb anlässlich der Ausstellung Entartete Musik (Düsseldorf, 1938): „Es gab<br />
keine sexual-pathologische Verirrung, die er nicht unter Musik gesetzt hätte.“ – Schreker ist<br />
einer jener Komponisten, die auch nach 1945 lange Zeit nicht aufgeführt wurden, sodass<br />
man den Eindruck haben musste, das Vernichtungswerk der Nazis dauere noch immer an.<br />
Erst in den 1980er Jahren begann man sich sporadisch an ihn zu erinnern.<br />
168. SCHUMANN, Robert (1810-1856). Symphonie (N°.1, B dur) für grosses Orchester<br />
componirt und Sr. Majestät dem Könige von Sachsen Friedrich August in tiefster Ehrfurcht<br />
zugeeignet [...] Op. 38. Leipzig, Breitkopf & Härtel, Pl.-Nr. 8545 [1853]. 1 Bl., 211 S.<br />
Partitur, Stich, 8to. HLnbd. ; bestens erhalten. € 850,—<br />
Hofmann S. 88f.; McCorkle S. 159ff. – Seltene Erstausgabe. – Nach immer wieder verworfenen<br />
Skizzen war der Auslöser für Schumanns erneute Beschäftigung mit einer<br />
Sinfonie die Entdeckung der „Großen“ C-Dur Sinfonie Franz Schuberts. Eine weitere<br />
Inspirationsquelle war ein damals noch unveröffentlichtes Gedicht von Adolf Böttger, das<br />
mit den Worten „Im Tale blüht der Frühling auf“ endet. In der Folge ist das Werk als<br />
„Frühlingssinfonie“ bekannt geworden. Die Uraufführung fand in Leipzig am 31. März<br />
1841 unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy aus dem Manuskript statt. Bis zur<br />
Veröffentlichung wurde die Sinfonie noch weitere 45 Mal aufgeführt (darunter drei Mal<br />
unter Schumanns Leitung); bis ca. Anfang 1852 zogen sich die Revisionsarbeiten noch hin.<br />
Es dokumentiert sich in dieser langen Verzugszeit bis zur Veröffentlichung die<br />
Unerfahrenheit bzw. instrumentatorische Unsicherheit des Komponisten, der bis dahin ausschließlich<br />
Klavierstücke, Lieder und Chorwerke geschrieben hatte.