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Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

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Mozarts erstes Streichquintett<br />

153. MOZART, Wolfgang Amadeus (1756–1791). Grand Quintetto per due Violini due<br />

Viole e Violoncello [...] N° 6. Wien, Traeg [1798]. Stimmen in Stich, folio: Vl.1 (1 Bl. –<br />

Titel, 5 S.), Vl.2 (5 S.), Va.1 (5 S.), Va.2 (5 S.), Vc. (5 S.). Ausgezeichnet erhalten. Vl.1 in<br />

historisierendem Portfolio eingebunden, übrige Stimmen beiliegend. € 1.900,—<br />

KV 174. Köchel/7, S. 196; Haberkamp, S. 89; RISM M 5943. – Erstausgabe. – Das Werk<br />

ist zwar schon 1773 in Salzburg komponiert worden, erschien aber erst sieben Jahre nach<br />

Mozarts Tod, als die übrigen Quintette – obwohl später entstanden – bereits veröffentlicht<br />

waren. Hierauf bezieht sich die Nummerierung auf der Titelseite, und in einer damaligen<br />

Anzeige der Musikalien in der Wiener Zeitung (22. August 1798) heißt es werbewirksam:<br />

„Da nur fünf originelle Quintette existieren, so hofft der Verleger dieses 6. Quintetts den<br />

Liebhabern der Mozartschen Musik durch die Herausgabe desselben einen angenehmen<br />

Dienst zu leisten.“ Um den Fortsetzungscharakter der Noten zu unterstreichen, orientiert<br />

sich die Gestaltung der Titelseite an denen der Artaria-Erstausgaben der zuvor publizierten<br />

Quintette.<br />

KV 174 gehört einer Zeit des „fröhlichen Experimentierens“ an. In der Tat weist Mozart den<br />

zwei Mittelstimmen, den Bratschen, dankbare Aufgaben zu und lässt diese häufig in herzigen<br />

Terzenläufen einher spazieren, womit er die Instrumentierungsgepflogenheiten seiner<br />

Jugendzeit durchbricht. Zu zwei Sätzen bietet das Autograph Alternativ-Fassungen, in<br />

denen dieser Zug noch drastischer ausgeführt ist, die lt. einer Anmerkung von Vater Leopold<br />

jedoch nicht zu spielen seien. Offensichtlich liebte Mozart die Bratsche, die er bis in seine<br />

späten Jahre gerne selbst spielte. Die Endfassung von KV 174, die der Ausgabe Traegs<br />

zugrunde liegt, schwächt diesen Trend etwas ab und geht schon in die Richtung des „durchbrochenen<br />

Stils“ der in äußerst ausgewogener Stimmverteilung die spätere Streicher-<br />

Kammermusik Mozarts kennzeichnet.

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