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Katalog 67 Fertig.qxp - Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

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Ein unbekanntes, vollständiges Cellostück Offenbachs<br />

68. OFFENBACH, Jacques (1819–1880). Undatiertes eigenh. Musikmanuskript. 3 S.<br />

maschinenrastriertes Notenpapier (Doppelbl., 12 Systeme; Prägestempel eines Pariser<br />

Herstellers), querfolio. Unbedeutend gebräunt, schwache Lagerungsspuren; eine zusätzliche<br />

Faltung, insgesamt aber sehr gut erhalten. € 1.900,—<br />

Wie bekannt, studierte Offenbach in seiner Jugend Cello und trat zusammen mit zwei<br />

Geschwistern in einem Klaviertrio auf. Später konzertierte er sogar mit Franz Liszt, weshalb<br />

Offenbachs Fähigkeiten als Cellist sicherlich sehr hoch einzuschätzen sind. Unser<br />

Manuskript ist im Umfeld dieser frühen solistischen Tätigkeit einzuordnen, dürfte aber aufgrund<br />

des französischen Notenpapiers erst in Paris entstanden sein. Während die erste Seite<br />

nur einige flüchtig hingeworfenen instrumentale Notenskizzen enthält, die bisher keinem<br />

bekannten Werk zuzuordnen sind, notierte Offenbach auf den beiden folgenden Seiten eine<br />

vollständige Komposition für Violoncello und Klavier; Schlüsselung. Notensatz und<br />

Behandlung der Doppelgriffe lässt diese Zuordnung eindeutig zu. Trotz eines flüchtigen<br />

Schreibduktus hat das Manuskript substantiell die Qualitäten einer Reinschrift, da sie nahezu<br />

ohne Korrekturen auskommt. Der Satz ist weitgehend diatonisch mit einer klaren<br />

Verteilung zugunsten des dominierenden Cellos mit einer homophonen Klavierbegleitung<br />

ausgearbeitet. Es handelt sich um einen dreiteiligen Plan, bei dem die Teile A und B ausnotiert<br />

sind und der erste zu wiederholen ist, da die kadenzierende Schlussphrase in die<br />

Auftaktsnoten des Anfangs mündet. Bis auf einige kurze Passagen ist der Cellopart im<br />

Grunde nicht allzu virtuos, sondern setzt relativ zugängliche Mittel äußerst wirkungssicher<br />

ein. Der Spieler muss indes durchaus „schwindelfrei“ sein: Gelegentlich wird die vorherrschende<br />

gehobenen Mittellage verlassen; manche Passagen führen bis zum fis³!<br />

Ein dem hier vorliegenden Stück entsprechendes Werk existiert in den Werkverzeichnissen<br />

Offenbachs nicht. Neuentdeckungen bisher unbekannter Offenbachiana sind sehr selten.<br />

69. ONSLOW, George (1784-1853). Eigenh. Brief m. U. „George Onslow“, Clermont, 18.<br />

Juli 1831, an den Musikverleger Probst in Leipzig, 4 S. kl.-4to (inkl. eh. Adress-Seite),<br />

leicht fleckig, Siegel-Ausschnitt, sonst sehr gut erhalten. In Französisch. € 650,—<br />

Onslow spricht seine Autorenrechte an, die nach dem Verlagsverkauf von Probst (an<br />

Kistner) übergegangen seien, was für ihn, Onslow, sehr nachteilig sei. Er erbittet einen Brief<br />

des Käufers mit der Versicherung hinsichtlich der vertraglichen Einhaltung; konkret: „Mr.

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