Rheinisch â Westfälische Technische Hochschule Aachen
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Kapitel 5<br />
Technologie der Abfallmitverbrennung<br />
_________________________________________________________________________________<br />
5.5 Stahlwerke<br />
Auch bei der Verwendung von Ersatzbrennstoffen in Stahlwerken gibt es Interpretationsunterschiede<br />
ob des Hauptnutzungszweckes der Einsatzstoffe: stoffliche oder<br />
energetische Verwertung/Entsorgung. Der Grund liegt darin, dass hier nicht nur die<br />
Eigenschaft als Energielieferant, sondern auch das Reduktionspotenzial des Brennstoffes<br />
genutzt wird. Die Nutzung von Abfällen in Stahlwerken hat sich noch nicht<br />
durchgesetzt.<br />
5.5.1 Anlagenbeschreibung<br />
Bei der Verwendung von Ersatzbrennstoffen in der Stahlindustrie stehen derzeit zwei<br />
Einsatzgebiete zur Verfügung: Die Mitverbrennung im Hochofen und die Mitverbrennung<br />
im Kupolofen.<br />
Im Hochofenprozess werden nur Kunststoffe als Reduktionsmittel bei der Roheisenherstellung<br />
stofflich verwertet. Dabei werden die Kunststoffe über Lanzen in die<br />
heißeste Zone des Hochofens eingedüst, wo sie instantan vergasen und die Eisenerze<br />
reduzieren.<br />
Beim Umschmelzprozess von Roheisen und Schrott im Kupolofen können Kunststoffe,<br />
Klärschlamm, Aktivkoks, Shredderleichtfraktionen und Altgummi zum Einsatz<br />
kommen. Der Einsatz der Abfälle hängt vom Aufgabeort ab: Die Brennstoffe können<br />
sowohl von oben gemeinsam mit dem Schrott, Gussbruch und Koks sowie weiteren<br />
Zuschlagstoffen hinzugegeben werden, als auch über Blasformen „von unten“.<br />
Hierzu eigenen sich jedoch nur pneumatisch förderbare Brennstoffe.<br />
5.5.2 Mögliche Brennstoffe<br />
Wichtigste Brennstoffe bzw. Reduktionsmittel sind wie bereits oben erwähnt DSD-<br />
Sortierreste oder Kunststoffverpackungen. Weiterhin können auch Klärschlamm,<br />
Aktivkoks, Shredderleichtfraktionen und Altgummi verwendet werden.<br />
5.5.3 Mitverbrennungspotenzial<br />
Der Reduktionsmittelbedarf pro Tonne Roheisen ist aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen<br />
leicht rückläufig. Der Einsatz von Kunststoffabfällen als Reduktionsmittel<br />
ist technisch möglich und auch steigerungsfähig, wird bisher aber nur in<br />
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