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Rheinisch – Westfälische Technische Hochschule Aachen

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Kapitel 1<br />

Einleitung<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Motivation und Probleme der Mitverbrennung<br />

Die Motivation der Mitverbrennung kann sowohl ökonomisch und ökologisch als auch<br />

abfallwirtschaftlich begründet sein. Aus der Sicht der Abfallerzeuger handelt es sich –<br />

so der Abfall als Sekundärbrennstoff dient – um eine Abfallverwertung, für den<br />

Anlagenbetreiber dreht es sich um einen preiswerten Brennstoffersatz, mit dem<br />

allerdings Folgekosten verbunden sind. Beide Seiten argumentieren deshalb damit,<br />

dass es sich bei der Verwendung von Ersatzbrennstoffen aus Abfall um eine<br />

besonders nachhaltige Technik handelt, da hierdurch wertvolle Primärenergieträger<br />

eingespart werden können und somit ein Beitrag zur Erreichung der Ziele des Kyoto-<br />

Protokolles (Verminderung des CO2 Ausstoßes) geleistet wird.<br />

Ein wesentlicher Vorteil der Mitverbrennung ist die erwähnte Einsparung von Primärenergieträgern.<br />

Eine oft geforderte Einstufung als „regenerativer Energieträger“ ist<br />

jedoch nicht ganz unproblematisch. Die weitere ökologische Begründung der<br />

Mitverbrennung hängt häufig vom Betrachter ab. Grundsätzlich sollte das Prinzip der<br />

kleinsten Gesamtbelastung bei gleichzeitiger optimaler Ressourcenbewirtschaftung<br />

gelten. Allerdings unterliegt die Bewertung der „kleinsten Gesamtbelastung“ sehr<br />

vielen Einflüssen und ist aufgrund der Komplexizität nicht einfach zu beurteilen.<br />

Der ökonomische Vorteil für den Abfallerzeuger besteht darin, dass die Verwertung<br />

in industriellen Anlagen in der Regel preiswerter ist, als die Verwertung oder Entsorgung<br />

in Abfallverbrennungsanlagen. Dies liegt unter anderem an unterschiedlichen<br />

geltenden Emissions-Standards, welche für Anlagen zur Mitverbrennung bzw. Abfallverbrennungsanlagen<br />

gelten. Die Diskrepanz zwischen unterschiedlichen Anlagenstandards,<br />

die zu einem ökologischen und ökonomischen Gefälle mit einer Tendenz<br />

zur Verwertung in Anlagen mit niedrigeren Standards führt, wird häufig auch als<br />

„Ökodumping“ bezeichnet. Inwieweit die unterschiedlichen Emissionsstandards<br />

gerechtfertigt sind, ist eigentlich keine technische Fragestellung und kann auch bei<br />

genauer Betrachtung nur schwer logisch nachvollzogen werden. Im Wesentlichen<br />

sind diese Grenzwerte historisch bedingt.<br />

Aus Sicht der Anlagenbetreiber ergibt sich ein ökonomischer Vorteil, da Substitutbrennstoffe<br />

aus Abfall bis auf wenige Ausnahmen im Gegensatz zu primären Energieträgern<br />

einen Erlös erbringen. In die gesamte wirtschaftliche Betrachtung des<br />

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