Rheinisch â Westfälische Technische Hochschule Aachen
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Kapitel 6<br />
Mögliche Mitverbrennungsanlagen im Betrachtungsraum<br />
_________________________________________________________________________________<br />
6.1.3 Stahlwerke<br />
1998 wurden in Deutschland in 18 Hochöfen 30,162 Mio. t Roheisen erzeugt. Als Reduktionsmittel<br />
werden dort Koks, Feinkohle, Schweröl und Altkunststoffe eingesetzt.<br />
Der Reduktionsmittelbedarf pro Tonne Roheisen lag 1998 bei 466,2 kg, wovon knapp<br />
0,9 % (4 kg) durch Altkunststoffe abgedeckt wurden. Im Vergleich zum Jahr 1996 hat<br />
sich der Einsatz von Altkunststoffen mehr als verdoppelt. Die gesamte eingesetzte<br />
Menge liegt bei ca. 120.500 t/a. [RWI 1999]<br />
Für fünf Hochöfen liegen Genehmigungen zum Einsatz von Abfällen vor. Hierbei<br />
handelt es sich um Industrie- und DSD-Kunststoffe, Kunststoffe aus dem Schrottrecycling<br />
und der Aufbereitung von Shredderabfällen, Lackschlammgranulat,<br />
Granulat aus Klärschlamm und Aktivkohle sowie Carbofer. Der Einsatz von Abfällen<br />
wurde sowohl mengenmäßig, als auch in Bezug auf die Schadstofffrachten<br />
beschränkt. Je nach Anlage dürfen 192 bis 550 t pro Tag an Abfällen eingesetzt<br />
werden. Nach Abschätzungen von Prognos ergibt sich somit eine genehmigte<br />
Gesamtkapazität von ca. 350.000 t pro Jahr. [Prognos 2001]<br />
- 6-5 -<br />
Tabelle 6-3: Mitverbrennung in deutschen Stahlwerken<br />
[Grech 2001, Prognos 2001]<br />
Standort max t/h max t/a<br />
Stahlwerk Bremen Hochofen II 8,75 77.000<br />
Stahlwerk Bremen Hochofen III 4,38 38.000<br />
EKO Stahl Eisenhüttenstadt Hochofen 3 2,81 25.000<br />
Thyssen Krupp Stahl, Dortmund Hochofen 4 8 70.000<br />
Thyssen Krupp Stahl, Dortmund Hochofen 9 8 70.000<br />
Summe 280.000<br />
6.1.4 Ziegeleien<br />
In Deutschland existieren zur Zeit ca. 270 – 280 Ziegeleien. Aufgrund der schlechten<br />
Konjunkturlage ist der Trend rückläufig. Die Brennöfen und Trockenkammern werden<br />
überwiegend mit Erdgas (1998: 24,7 Mio. GJ/a – 87,4 %), teilweise auch mit leichtem<br />
und schwerem Heizöl (1998: 1,7 Mio. GJ/a – 6 % bzw. 1,5 Mio. GJ/a – 5 %) befeuert.<br />
[RWI 1999]. Nur in einzelnen Ziegeleien, welche Spezialziegel herstellen, wird noch