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Rheinisch – Westfälische Technische Hochschule Aachen

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Kapitel 3<br />

Sekundäre Brennstoffe<br />

_________________________________________________________________________________<br />

3 Sekundäre Brennstoffe<br />

Der Begriff „Sekundärer Brennstoff“ ist in Europa nicht einheitlich definiert, somit führt<br />

eine Diskussion über „RDF (Refuse Derived Fuel)“ oder „Ersatzbrennstoffe“ nahezu<br />

zwangsläufig zu Missverständnissen. Im englischsprachigen Raum wird die<br />

Erzeugung des Brennstoffes besonders betont (Refuse Derived Fuel), im deutschsprachigen<br />

Raum steht die Tatsache, dass die Brennstoffeigenschaft – unabhängig<br />

von eventuellen Aufbereitungsschritten – genutzt wird, im Vordergrund. Strenggenommen<br />

ist RDF somit eine Untermenge der sekundären Brennstoffe. Zur<br />

Beschreibung werden die Begriffe Ersatzbrennstoff, Sekundärbrennstoff, RDF,<br />

BRAM (Brennstoff aus Müll), Sekundärbrennstoff (SBS) oder auch Produktbezeichnungen<br />

wie Trockenstabilat ® benutzt. In Italien wird die Abkürzung CDR<br />

(Combustibile Derivato dai Rifiuti), vormals auch RDF verwendet, in den Niederlanden<br />

ist die Abkürzung RDF gebräuchlich.<br />

Im Folgenden wird zunächst eine Charakterisierung der Abfälle vorgenommen. Im<br />

nächsten Absatz wird auf die Zusammensetzung der Ersatzbrennstoffe und die<br />

Schwierigkeiten der Brennstoffanalyse eingegangen. Anschließend werden unterschiedliche<br />

zur Anwendung kommende Aufbereitungsverfahren zur Herstellung von<br />

Sekundärbrennstoffen beschrieben. Das nächste Unterkapitel beschäftigt sich mit<br />

den erzeugten Brennstoff-Produkten.<br />

3.1 Charakterisierung von Abfällen<br />

Soweit es sich bei Abfällen nicht um sortenreine Produktionsabfälle handelt, fällt eine<br />

Charakterisierung in der Regel schwer. Das größte Problem bei der Beschreibung<br />

von Abfällen ist, eine belastbare Aussage über die Zusammensetzung zu treffen. Bei<br />

homogenen Abfällen wie zum Beispiel Altreifen oder den bereits erwähnten<br />

Produktionsabfällen liefert eine Analyse in der Regel verlässliche Aussagen über die<br />

Zusammensetzung. Bei den restlichen Abfällen handelt es sich jedoch im Allgemeinen<br />

um ein Stoffgemisch, welches herkunftsbedingt beliebig viele Freiheitsgrade<br />

bezüglich der Inhaltstoffe und der Größenverteilung aufweist. Je nach Herkunft oder<br />

Sammelsystem ist die Abfallzusammensetzung als in großer Menge über einen<br />

großen Zeitraum ungefähr konstant anzusehen.<br />

- 3-1 -

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