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Rheinisch – Westfälische Technische Hochschule Aachen

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Kapitel 5<br />

Technologie der Abfallmitverbrennung<br />

_________________________________________________________________________________<br />

5.3.3 Mögliche Brennstoffe<br />

Als Porosierungsmittel werden im Wesentlichen Sägemehl, Polystyrol, Fangstoffe<br />

aus der Papierherstellung, Kraftwerksaschen und Perlith verwendet. Der Einsatz von<br />

Stroh, Gewebereste, Nussschalen, Biertreber, Olivenkernen oder Kaffeesud wäre<br />

denkbar, erfolgt jedoch mangels Masse nicht. Testweise wurde Klärschlamm in<br />

Betracht gezogen, von dessen Einsatz ebenso wie von anderen Brennstoffen mit<br />

undefinierter Zusammensetzung aus Image-Gründen – obgleich technisch möglich –<br />

abgesehen wird.<br />

Die wichtigsten Porosierungsmittel sind Sägespäne und Fangstoffe aus der Papierindustrie.<br />

Fangstoffe bringen einige Vorteile mit sich: Zum einen enthalten sie Kaolin<br />

und Kreide und liefern somit einen weiteren stofflichen Beitrag in der Ziegelproduktion.<br />

Zum anderen wirken die enthaltenen Papierfasern, wie bereits erwähnt,<br />

als Armierungsmittel, was sich während des Trocknungsprozesses positiv auf die<br />

Stabilität der Ziegel auswirkt.<br />

Das technisch optimalste Porosierungsmittel ist Polystyrol, da es den größten Porosierungsgrad<br />

bei kleinstem Energieeinsatz bietet. Allerdings ist die Verwendung in<br />

den letzten Jahren aufgrund starker Preissteigerungen deutlich zurückgegangen.<br />

Polystyrol wird sowohl als Recycling-Polystyrol, als auch als Frisch-Polystyrol eingesetzt.<br />

Beim Recycling-Polystyrol bedarf es jedoch der drei bis fünffachen Menge<br />

im Vergleich zu Frisch-Polystyrol. Dies ist im Wesentlichen auf die Kornform zurückzuführen:<br />

Recycling-Polystyrol ist zum einen nicht mehr kugelförmig und zum<br />

anderen ist – bedingt durch den recyclebedingten Reißprozess – eine Volumenvergrößerung<br />

zu beobachten.<br />

Über den Anteil an Porosierungsmitteln aus Abfallfraktionen in der Ziegelproduktion<br />

liegen nur wenige Informationen vor. Nach [Grech 2000] können jedoch bis zu 10 %<br />

des Energiebedarfes der Ziegelherstellung durch Porosierungsmittel gedeckt<br />

werden. Alle nicht-flüchtigen Schadstoffe verbleiben im Ziegel. Aus Imagegründen ist<br />

nicht geplant, den Einsatz von Porosierungsmitteln aus Abfallstoffen weiter zu<br />

steigern. [Grech 1999]<br />

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