Rheinisch â Westfälische Technische Hochschule Aachen
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Kapitel 5<br />
Technologie der Abfallmitverbrennung<br />
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befinden sich permanent zur Deckung des Grundbedarfes an Energie in Betrieb.<br />
Steinkohlekraftwerke fungieren hingegen als Mittellastkraftwerke. Weiterhin ist eine<br />
Einteilung in Leistungsbereiche sinnvoll: Anlagen mit einer Feuerungsleistung von<br />
weniger als 5 MW dienen vorwiegend der Bereitstellung von Heiz- und Prozesswärme<br />
oder sind als KWK-Anlagen (Kraft-Wärme Kopplung) angelegt, Anlagen zur<br />
Stromerzeugung liegen in der Regel in einem Leistungsbereich über 50 MW.<br />
[Scheurer 2000]<br />
Eine weitere Möglichkeit ist die Unterscheidung nach dem Einsatzgebiet der<br />
Kraftwerke. Dies wären zum Beispiel Energie- und Wärmeversorgungsanlagen der<br />
Stadtwerke o.ä., Kraftwerke und Heizkraftwerke der chemischen Industrie, der<br />
Papierindustrie, holzverarbeitenden Industrie oder sonstiger industrieller Anlagen.<br />
Bei der Mitverbrennung in Kraftwerken kann zwischen zwei grundsätzlich verschiedenen<br />
Verfahren unterschieden werden: Der direkten und der indirekten Verbrennung.<br />
Bei der direkten Verbrennung werden die Brennstoffe direkt in den Feuerraum<br />
gegeben. Bei der indirekten Verbrennung hingegen werden Verbrennungsgase<br />
in den Feuerraum geleitet. Hier kann wiederum zwischen zwei Varianten der Gaser-<br />
zeugung in Abhängigkeit vom Luftüberschuss λ unterschieden werden: Der Ver-<br />
gasung (unterstöchiometrische Oxidation, 0 < λ < 1) und der Entgasung (unter Luft-<br />
abschluss, Pyrolyse, λ = 0). Der bei der Pyrolyse zusätzlich anfallende Pyrolysekoks<br />
kann zusammen mit dem Regelbrennstoff (Kohle) aufgemahlen und der Feuerung –<br />
vorzugsweise einer Schmelzkammerfeuerung – zugegeben werden.<br />
Die Zweckmäßigkeit des gewählten Verfahrens hängt zum einen von der vorhandenen<br />
Feuerungstechnik und zum anderen von dem zu verbrennenden Abfall ab.<br />
Kombinationen dieser Verfahren sind durchaus möglich, solange die Hierarchie<br />
„Entgasung – Vergasung – Verbrennung“ eingehalten wird. Der Vorteil der indirekten<br />
Verbrennung liegt in der Entkopplung des Abfallstromes vom Regelbrennstoffstrom.<br />
Als Beispiele für Vergasungsverfahren seien das PreCon ® - und das ConTherm ® -<br />
Verfahren genannt.<br />
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