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Rheinisch – Westfälische Technische Hochschule Aachen

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Kapitel 3<br />

Sekundäre Brennstoffe<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Die repräsentative Probennahme eines Abfallgemisches stellt somit ein großes<br />

Problem hinsichtlich der Durchführbarkeit dar. Hierzu muss die Probenmenge<br />

hinreichend – auf Labormaßstab – reduziert werden. Dies ist jedoch bei einem solch<br />

inhomogen Gemisch in Bezug auf Zusammensetzung, Form, Größe etc. ein nichttriviales<br />

Problem und führt bei Abfallanalysen durchaus zu Schwankungsbreiten von<br />

mehreren Größenordnungen. Folglich muss selbst eine Nutzung der Analyseergebnisse<br />

als Anhaltswerte kritisch hinterfragt werden. Es wurden bereits Versuche unternomment,<br />

die Analysen in halbtechnischem Maßstab durchzuführen, was durch eine<br />

größere Probenmenge und eine weniger aufwändige Probenaufbereitung zu<br />

realistischeren Ergebnissen führt. Jedoch wird auch hierbei zu Grunde gelegt, dass<br />

es sich um Gemische mit „zeitlich konstanter“ Zusammensetzung handelt. Aus dieser<br />

Problematik ergibt sich sogleich eine Anforderung an einen Ersatzbrennstoff bezüglich<br />

seiner Zusammensetzung: Er muss so homogen sein, dass eine wiederholbare,<br />

repräsentative Probennahme möglich ist, um repräsentative Analyseergebnisse zu<br />

gewährleisten. In diesem Zusammenhang sei nochmals auf die österreichische<br />

Verpackungsverordnung hingewiesen, wonach bei der Verbrennung eine definierte<br />

Qualität aller Einsatzstoffe gefordert wird.<br />

Einige Abfälle und deren Zusammensetzungen sind bereits in der Abfallanalysendatenbank<br />

„Abanda“ des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen zusammengefasst.<br />

Ziel dieser Datenbank ist unter anderem eine umfassende Datensammlung<br />

mit repräsentativen Analysewerten und Streubreiten für verschiedene Abfallschlüssel<br />

aufzubauen. Die Probennahme und die Analyse erfolgt hierin nach den Empfehlungen<br />

der TA Siedlungsabfall. Weiterhin werden die Analysen auf spezielle<br />

Problem- und Fragestellungen, wie zum Beispiel der Verwertung als Ersatzbrennstoff,<br />

abgestimmt und den individuellen Anforderungen des öffentlich-rechtlichen<br />

Entsorgungsträgers oder Anlagenbetreibers angepasst.<br />

Zunächst sollte jedoch der Begriff der Homogenität geklärt werden. Dieser wird zum<br />

Beispiel in Anhang 4, Abs. 1.1 (Homogenität/Heterogenität) der Verordnung über die<br />

umweltverträgliche Ablagerung von Siedlungsabfällen („Abfallablagerungsverordnung<br />

– AbfAblV“) definiert: „Homogen sind in der Regel Abfälle, deren Homogenität<br />

durch Sichtkontrolle prüfbar ist, beispielsweise Stäube, Reaktionsprodukte aus<br />

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