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Rheinisch – Westfälische Technische Hochschule Aachen

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Kapitel 5<br />

Technologie der Abfallmitverbrennung<br />

_________________________________________________________________________________<br />

5.4 Papier- und Zellstoffindustrie<br />

Die Papier- und Zellstoffindustrie ist geprägt von einem hohen Energie- und Wasserbedarf.<br />

Gleichzeitig fallen große Mengen an energiereichen Rest- und Abfallstoffen<br />

an. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Papierfaserschlämme und Ablauge.<br />

Diese Abfälle stellen ein großes Ersatzbrennstoffpotenzial in den betriebseigenen<br />

Feuerungen dar, somit sind die Anlagen der Papier- und Zellstoffindustrie sowohl<br />

Ersatzbrennstoffproduzenten, als auch -konsumenten. Im Unterschied zur Zementindustrie<br />

handelt es sich bei der Mitverbrennung in der Papier- und Zellstoffindustrie<br />

nicht um einen Prozess mit Produktrelevanz, da der Verbrennungsprozess vom<br />

Produkt entkoppelt ist.<br />

5.4.1 Anlagenbeschreibung<br />

Bei der Papiererstellung muss zwischen dem Papierrecycling und der Herstellung<br />

von frischem Papier unterschieden werden.<br />

Recyclingpapier<br />

Im ersten Schritt des Papierrecyclings wird das Papier in einem Pulper aufgeweicht<br />

und zerfasert. Hierbei fallen neben dem erwünschten Papierfaserschlamm auch die<br />

sogenannten Spuckstoffe an. Dies sind Störstoffe aus Kunststoff, Holz oder Metall,<br />

welche im Altpapier enthalten sind. Die anfallenden Spuckstoffe werden zum großen<br />

Teil deponiert. Wahlweise können sie auch nach einer Entwässerung der<br />

Verbrennung zugegeben oder zu Brennstoffpellets verarbeitet und anschließend<br />

mitverbrannt werden.<br />

Frisch Papier<br />

Der Prozess der Zellstoff- bzw. Papierherstellung aus Holz verläuft in mehreren<br />

Stufen. Zunächst wird das Holz zu Hackschnitzeln verarbeitet und im nächsten<br />

Schritt unter Zugabe von Wasser und Chemikalien aufgeschlossen. Hauptziel dieses<br />

Prozesses ist die Entfernung von Lignin und die schonende Zerlegung des Holzes in<br />

Einzelfasern unter Erhalt der Cellulosestruktur. Als Aufschlussmittel werden je nach<br />

Verfahren Hydrogensulfitionen HSO3 ¯ , Sulfidionen S2 ¯ oder Wasser eingesetzt. Beim<br />

Aufschluss fallen große Mengen heizwertreicher Ablauge an.<br />

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