Rheinisch â Westfälische Technische Hochschule Aachen
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Kapitel 1<br />
Einleitung<br />
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Einsatzes von Ersatzbrennstoffen fließen jedoch noch einige weitere Faktoren ein.<br />
So ist mit dem Einsatz von sekundären Brennstoffen häufig eine Um- oder Aufrüstung<br />
einerseits der Brennkammer und andererseits der Rauchgasreinigung von<br />
Nöten. Gegebenenfalls sind weiterhin – zum Beispiel aus hygienischen Gründen –<br />
an die Brennstoffeigenschaften angepasste Lagerbedingungen zu schaffen. Nicht<br />
zuletzt sind auch die Verwertungsmöglichkeiten der anfallenden Rückstände<br />
(Filterstäube, REA-Gips, etc.) zu berücksichtigen. Hier können durch den Einsatz von<br />
Nicht-Regelbrennstoffen signifikante Änderungen eintreten. Selbst unter Berücksichtigung<br />
eines höheren technischen Aufwandes können Ersatzbrennstoffe einen Preisvorteil<br />
gegenüber primären Brennstoffen erzielen.<br />
Allerdings kann durch die geänderte Brennstoffzusammensetzung auch eine stärkere<br />
Beanspruchung der Anlage und somit eine höhere Störanfälligkeit hervorgerufen<br />
werden. Dies ist insbesondere bei Versorgungsanlagen, wie zum Beispiel bei Elektrizitätswerken,<br />
von großer Relevanz, da das primäre Ziel dieser Anlagen die<br />
zuverlässige Bereitstellung von Energie ist.<br />
Da Mitverbrennungsanlagen in die abfallwirtschaftliche Planung mit einbezogen<br />
werden, muss unter diesen Voraussetzungen weiterhin die Entsorgungssicherheit<br />
gewährleistet sein – alle anfallenden Abfälle müssen jederzeit sicher entsorgt werden<br />
können, wobei die Entsorgung umweltverträglich durchgeführt werden muss. Hierbei<br />
ist nicht nur die Störanfälligkeit, sondern auch die marktwirtschaftliche Situation zu<br />
berücksichtigen. Gerade im Energiebereich ist aufgrund des liberalisierten Strommarktes<br />
eine langfristige Planung zur Zeit jedoch kaum möglich.<br />
Die aus der Entsorgungssicherheit resultierenden Anforderungen an die Planungssicherheit<br />
– Entsorgungspflichtige investieren aus nachvollziehbaren Gründen nur in<br />
Anlagen, welche die Chance einer Auslastung haben – sind gerade vor dem Hintergrund<br />
des im Umbruch begriffenen liberalisierten Strommarktes und einer immer<br />
mehr liberalisierten Abfallwirtschaft nur sehr begrenzt gegeben.<br />
Die Verfügbarkeit der Brennstoffe ist auch für die Anlagenbetreiber ein wichtiger<br />
Parameter. Diese kann sich sowohl auf die Menge, als auch auf die Herkunft – hier<br />
sei die Transportentfernung nur erwähnt – beziehen. Der Einsatz von Ersatzbrenn-<br />
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