Die Millennium-Entwicklungsziele - sef
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»Cui bono außer Bono?« –<br />
Zur Kritik an den Kampagnen<br />
<strong>Die</strong> Kritik an den <strong>Millennium</strong>-Kampagnen bezieht sich zum<br />
überwiegenden Teil auf die Mitwirkung von Größen des Showbusiness.<br />
Sie richtet sich mehrheitlich an die Adresse von Bob<br />
Geldof und Bono sowie ihren Mitstreitern bei den Live8-Konzerten.<br />
Viele der vorgebrachten Argumente sind kaum von der<br />
Hand zu weisen. 7 <strong>Die</strong> Rede ist von Inhaltsleere, von Unkenntnis<br />
der Materie oder sogar »Kolonialherrenattitüde«. Live8 sei<br />
genauso politisch wie die Love Parade, das eigentliche Thema<br />
gehe in einem »gigantischen Aufmerksamkeitsspektakel« unter,<br />
nie habe Armut soviel Spaß gemacht. Das Schlimme sei<br />
allerdings, dass die Veranstalter es mit dem politischen Anspruch<br />
ernst meinten. Sie erzeugten die Botschaft, dass acht<br />
Regierungschefs allein über »Wohl und Wehe« der Welt bestimmen<br />
könnten. Das vermittelte Weltbild und die angebotenen<br />
Lösungen werden als »unterkomplex« oder gar gefährlich<br />
zurückgewiesen – so dass die »schlichte Folgenlosigkeit« solcher<br />
Events geradezu als beruhigend gewertet werden müsse.<br />
Auf die Gefahr, die durch solche Großereignisse erzeugte Erwartungen<br />
mit sich bringen können, wies Stefan Kornelius in<br />
seinem Zeitungskommentar hin: »Das gute Gewissen mag als<br />
Wochenendbefriedigung für die Instant-Gesellschaft ausreichen<br />
– gute Entwicklungspolitik aber kann an überzüchteten<br />
Erwartungen auch scheitern.« 8 Wohlgesinnte Stimmen gestehen<br />
Geldof & Co. immerhin zu, ihre Prominenz dazu genutzt<br />
zu haben, über die vergangenen Jahrzehnte ein öffentliches In-<br />
7 Einen Eindruck vermitteln die Artikel »Hilfe für Afrika? Nix Gutes von<br />
Bono« in der Süddeutschen Zeitung vom 20.12.2005; »Cui bono außer<br />
Bono?« in der TAZ vom 2.7.2005; »Stimmen gegen Armut« in Telepolis<br />
(Online-Magazin) vom 3.7.2005.<br />
8 Kommentar von Stephan Kornelius »Live8. Denn das Gute liegt so nah«,<br />
in der Süddeutschen Zeitung vom 3.7.2005.<br />
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