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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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zu erheben wie zuvor, denn gegenwärtig liegen sie (trotz ihrer<br />

Höhe) in vielen Fällen weit unterhalb der zulässigen Höchstgrenzen!<br />

Darüber hinaus versucht die EU, einen großen Teil<br />

landwirtschaftlicher Produkte von jeder Kürzung auszunehmen<br />

und argumentiert, es handle sich um »sensible« Güter.<br />

<strong>Die</strong>s würde es der EU ermöglichen, weiterhin gerade jene Exporte<br />

zu verhindern, mit denen die Entwicklungsländer konkurrenzfähig<br />

sind.<br />

Weiterhin muss die EU auch ihre nichtlandwirtschaftlichen<br />

Märkte für alle Länder mit geringem Einkommen öffnen. Gegenwärtig<br />

werden Exporte – sogar im Rahmen der Everything<br />

but Arms-Initiative, gemäß der die ärmsten Länder nahezu alles<br />

in die EU zollfrei exportieren können – durch komplizierte<br />

und übermäßig strikte Regeln behindert. <strong>Die</strong>se Regeln betreffen<br />

auch den Bereich der Nahrungsmittelsicherheit, in dem die<br />

EU weit über internationale Standards hinausgeht.<br />

Offensichtlich setzen die notwendigen Veränderungen der<br />

EU-Politik einen starken politischen Willen voraus, doch es ist<br />

nur schwer zu verstehen, weshalb er nicht aufgebracht wird.<br />

Denn von der gegenwärtigen Landwirtschaftspolitik profitieren<br />

nur eine Hand voll großindustrieller Betriebe, wohingegen<br />

die eingeforderten Veränderungen immerhin für jede europäische<br />

Durchschnittsfamilie eine Steuererleichterung von rund<br />

100 € monatlich bedeuten würden.<br />

Zusammengefasst: <strong>Die</strong> EU muss ihre Märkte für Exporte<br />

aus den Entwicklungsländern ohne Einschränkungen öffnen,<br />

ohne dafür Zugeständnisse von den armen Ländern zu fordern.<br />

Der vorige Handelskommissar der EU, Pascal Lamy, versprach<br />

den am wenigsten entwickelten Ländern und Afrika<br />

»gratis« Handelsöffnungen. Doch dieses Versprechen materialisiert<br />

sich nicht. <strong>Die</strong> EU stellt weiterhin aggressive Forderungen<br />

an die Entwicklungsländer und hält sie an, die Bereiche<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen und verarbeitendes Gewerbe im Gegenzug<br />

für die lange überfälligen Änderungen beim landwirtschaftlichen<br />

Handelsregime zu öffnen.<br />

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