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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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Wachstumsmanie pflegt, zu begegnen. China erzielt zwar große<br />

Erfolge bei der Armutsbekämpfung, die die weltweite Armutsquote<br />

deutlich senkte, ist aber dabei, durch die selbstzerstörerische<br />

ökologische Rücksichtslosigkeit die eigene Zukunftsfähigkeit<br />

zu verspielen. <strong>Die</strong> Kosten der Umweltverschmutzung<br />

verzehren bereits ein rundes Zehntel des chinesischen Bruttosozialprodukts<br />

(Scholz 2006). Weil die Schwellenländer bzw.<br />

»Ankerländer« (nach der Sprachregelung des Deutschen Instituts<br />

für Entwicklungspolitik), allen voran China und Indien,<br />

beim Ressourcenverbrauch und bei CO 2 -Emissionen zu den<br />

OECD-Ländern aufschließen und die meisten von ihnen bald<br />

überholen werden, müssen sie stärker als bisher in die globale<br />

Umweltpolitik einbezogen werden. Der Beitrag Chinas und Indiens<br />

zu den weltweiten CO 2 -Emissionen könnte im Jahr 2030<br />

schon bei etwa 50 % liegen, wenn nicht die Abkoppelung des<br />

Wirtschaftswachstums von CO 2 -Emissionen gelingen sollte.<br />

<strong>Die</strong> ökologische Wende, die eine Energiewende voraussetzt<br />

(WBGU 2003), erfordert allerdings nicht nur viel politische<br />

Weitsicht und Energie, sondern wird auch viel Geld kosten.<br />

Nach Schätzungen des WBGU müssten allein die OECD- Länder<br />

jährlich rund 1 % ihres Bruttosozialprodukts investieren, um<br />

die voranschreitende Zerstörung des globalen Ökosystems<br />

durch eine globale Umwelt- und Entwicklungspolitik aufzuhalten.<br />

Was sie bisher in diese Zukunftssicherung zu investieren<br />

bereit waren, wurde im Sachs-Report sehr kritisch kommentiert.<br />

Weil auch auf die Entwicklungs- und Schwellenländer<br />

große umweltpolitische Herausforderungen zukommen,<br />

ist es offensichtlich, dass neue Finanzierungsinstrumente –<br />

wie die Tobin-Steuer oder eine globale CO 2 -Steuer – geschaffen<br />

werden müssen. Ein weiteres Abwarten und Hinauszögern<br />

würde den ökologischen point of no return vorziehen, der auch<br />

die Armutsbekämpfung in die Sackgasse führen würde.<br />

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