Die Millennium-Entwicklungsziele - sef
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chend dokumentiert sind (Schui/Blankenburg 2002; Harvey<br />
2005; Onaran 2005). Als Hebel für eine Politikänderung von<br />
Seiten der Industrieländer wurde insbesondere die Verschuldungskrise<br />
Anfang der 1980er Jahre genutzt. Sie schwächte die<br />
internationale Verhandlungsposition der Entwicklungsländer<br />
und stellte einen Wendepunkt in der Nord-Süd-Auseinandersetzung<br />
dar. <strong>Die</strong> UNCTAD büßte ihre Rolle als Forum für Verhandlungen<br />
über die Gestaltung der Weltwirtschaft ein (Brock<br />
2001). An ihre Stelle traten IWF und Weltbank, die allein durch<br />
die ungleiche Stimmverteilung von den großen Industrieländern<br />
zur Durchsetzung ihrer Interessen genutzt werden konnten.<br />
<strong>Die</strong> von der G77 initiierte Debatte über eine gerechtere<br />
Weltwirtschaft wurde abgelöst durch die von IWF und Weltbank<br />
verordnete Anpassung an die Anforderungen des Weltmarktes.<br />
Der Zusammenbruch der realsozialistischen Länder<br />
beschleunigte zusätzlich noch die ideologische und diskursive<br />
Fixierung auf Marktöffnung und Weltmarktorientierung als<br />
einzig praktikablem Entwicklungsmodell.<br />
Während in den 1960er und 1970er Jahren die endogenen<br />
Ursachen fehlender Entwicklung zu wenig Berücksichtigung<br />
fanden, drehte sich die Debatte in der Folge einseitig um Eigenverantwortung.<br />
Gute Regierungsführung und Weltmarktintegration<br />
wurden zu zentralen Faktoren für Entwicklung stilisiert.<br />
So wird man auch im Zusammenhang mit den MDGs<br />
nicht müde, die Selbstverantwortung der Entwicklungsländer<br />
in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. Auch der<br />
erwähnte Abschlussbericht des <strong>Millennium</strong>projekts Investing<br />
in Development, ein »praktischer Plan, um die <strong>Millennium</strong>sziele<br />
zu erreichen« (UN <strong>Millennium</strong> Project 2005), sieht die Hauptverantwortung<br />
für das bisherige Verfehlen der MDGs im Versagen<br />
der Regierungen und mangelndem Problembewusstsein<br />
der Entwicklungsländer.<br />
Unerwähnt bleibt, dass der eigenverantwortliche Handlungsspielraum<br />
der ärmsten Länder durch ein enges Korsett<br />
an wirtschaftspolitischen Vorgaben – geschnürt von den Inter-<br />
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