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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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gen, gegen die Armut in der Welt auf die Bühne zu gehen: Sie<br />

haben mehr Menschen erreicht als alle Informationskampagnen<br />

von UN-Organisationen, Ministerien und NGOs es alleine<br />

vermocht hätten. Angesichts des ernüchternden demoskopischen<br />

Nachweises, dass nach Umfragen von Euro barometer<br />

Ende 2004 nur 12 % der Europäer etwas mit den MDGs anzufangen<br />

wussten, ist der unerwünschte Nebeneffekt einer Personalityshow<br />

zu verschmerzen.<br />

Neu waren also nicht so sehr die Inhalte der MDGs, sondern<br />

das weltweite Echo, das sie auslösten. Es gab bisher in der<br />

internationalen Entwicklungspolitik keinen so großen Konsens<br />

und kein vergleichbares Momentum, feierliche Absichtserklärungen<br />

in rasche Taten umzusetzen. <strong>Die</strong>sem Zweck diente<br />

auch die Verdichtung der <strong>Millennium</strong>-Erklärung auf konkrete<br />

und mittels Indikatoren überprüfbare Ziele. <strong>Die</strong> MDGs mögen<br />

inhaltlich »alter Wein in neuen Schläuchen« gewesen sein, aber<br />

diese neuen Schläuche verliehen dem alten Inhalt hohe Aktualität<br />

und Dringlichkeit.<br />

Ansatz- und Schwerpunkte der Kritik<br />

<strong>Die</strong> internationale Diskussion über die MDGs hebt in der Regel<br />

die oben erwähnten positiven Aspekte hervor, reibt sich<br />

aber zunehmend auch an einigen Schwachstellen. <strong>Die</strong> Gewichtung<br />

von Lob und Kritik hängt dabei sowohl von subjektiven<br />

Wertentscheidungen als auch von entwicklungsstrategischen<br />

Überlegungen ab, die auf entwicklungstheoretische Debatten<br />

der vergangenen Jahrzehnte zurückgreifen. <strong>Die</strong> Leitfrage lautet:<br />

Bilden die MDGs den entwicklungspolitischen Königsweg<br />

für das beginnende 21. Jahrhundert oder erweisen sie sich nach<br />

einer nüchternen Analyse der sozio-ökonomischen und politischen<br />

Strukturen in den Zielländern und der internationalen<br />

Rahmenbedingungen eher als ein Irrweg? Dabei ist eine<br />

von Jutta Kranz-Plote in diesem Band betonte Einschränkung<br />

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