28.05.2013 Aufrufe

Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

tende wirtschaftliche Erholung überdurchschnittlich stark auf<br />

die afrikanischen Erdölökonomien zurückgeht, das Wachstum<br />

in den meisten Fällen von einer geringen wirtschaftlichen Leistungskraft<br />

startet und trotz der positiven Entwicklungen nicht<br />

damit zu rechnen ist, dass die Wachstumsraten ausreichen, die<br />

MDGs zu erfüllen.<br />

In der Debatte darüber, wie sich die Entwicklungsdefizite<br />

der Region erklären lassen und welche Schlussfolgerungen<br />

hieraus zu ziehen sind, bilden sich zunehmend zwei »Lager«<br />

heraus:<br />

1.<br />

<strong>Die</strong> von Jeffrey Sachs identifizierte »Armutsfalle« (poverty<br />

trap) – eine inhaltlich auch von der Commission for Africa<br />

(CFA) geteilte Diagnose (Kielwein 2005) – geht von der Kombination<br />

einer geringen Sparrate mit einem hohen Bevölkerungswachstum<br />

aus, was zu einer Stagnation bei der Kapitalakkumulation<br />

führt, wodurch wiederum das Wirtschaftswachstum<br />

nicht eine sich selbsttragende Dynamik erreicht.<br />

Sachs sieht vorrangig fünf strukturelle Gründe, warum<br />

Afrika südlich der Sahara die verwundbarste Weltregion<br />

ist: (1) Hohe Transportkosten und kleine Märkte, (2) geringe<br />

landwirtschaftliche Produktivität (fehlende »grüne Revolution«),<br />

(3) hohe Belastungen durch Krankheiten (HIV/AIDS,<br />

Malaria etc.), (4) »Geschichte ungünstiger Geopolitik« (unter<br />

anderem durch europäische und arabische Sklaverei, Belastungen<br />

aufgrund des Kalten Krieges etc.) und (5) langsame<br />

Verbreitung von ausländischen Technologien (zur Krankheitsprävention,<br />

Steigerung der Agrarproduktivität etc.).<br />

Der Armutsfallen-Ansatz geht von der Notwendigkeit einer<br />

breit angelegten Gegenstrategie – eines big push – aus.<br />

Bildlich gesprochen: ein Feuerwehrmann reicht nicht aus,<br />

um einen Großbrand unter Kontrolle zu bringen. <strong>Die</strong>ser big<br />

push sei nicht mit den eigenen Ressourcen des Kontinents<br />

möglich. Erforderlich sei daher ein massives Aufstocken<br />

der ODA für die Region.<br />

198

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!