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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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Lebensunterhalt direkt oder indirekt von der Landwirtschaft<br />

abhängig.<br />

Ende Juli 2006 scheiterten die Gespräche über ein neues<br />

Handelsabkommen bei der Welthandelsorganisation (WTO).<br />

<strong>Die</strong> Verhandlungsrunde wurde »Doha-Entwicklungsrunde«<br />

genannt, weil sie die Ungleichgewichte im globalen Handelssystem<br />

angehen sollte, das sich momentan in einer starken<br />

Schieflage zu Gunsten der reichen Länder auf Kosten der armen<br />

befindet. <strong>Die</strong> Gespräche scheiterten, weil die Verhandlungspartner<br />

in der gegebenen Zeit ihre Differenzen in Schlüsselfragen<br />

nicht überwinden konnten. <strong>Die</strong> Zeit drängte, weil es<br />

für die aktuelle Verhandlungsrunde eine feste Deadline gibt:<br />

ein endgültiges Handelsabkommen muss vom US-Kongress<br />

ratifiziert werden, bevor die Trade Promotion Authority (eine Art<br />

Handelsvollmacht) von US-Präsident George W. Bush im Juli<br />

2007 ausläuft. Nach diesem Datum wird es dem US-Kongress<br />

möglich sein, detaillierte Änderungen als Bedingung für eine<br />

Ratifizierung des verhandelten Abkommens zu verlangen; dies<br />

könnte das Aus für jedes verhandelte Dokument bedeuten.<br />

Während wir dies schreiben – im August 2006 – versuchen<br />

einige Parteien, das Abkommen zu retten. Zwar ist alles möglich<br />

– auch frühere Handelsabkommen wurden erst fünf vor<br />

zwölf geschlossen –, doch wir sind sehr skeptisch, dass diese<br />

Zeilen zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung überholt sein<br />

werden. Sie könnten sogar noch relevant sein, wenn ein neues<br />

Handelabkommen abgeschlossen wird.<br />

Unsere Skepsis speist sich aus Erfahrung. Seit vielen Jahren<br />

verspricht die EU eine bessere »Kohärenz« zwischen ihren<br />

(löblichen) <strong>Entwicklungsziele</strong>n und anderen EU-Politiken, insbesondere<br />

Handel und Landwirtschaft. Kohärenz ist seit dem<br />

Maastricht-Vertrag von 1991 sogar eine vertragliche Zusage –<br />

trotzdem ist nichts geschehen.<br />

Um die von der europäischen Handels- und Landwirtschaftspolitik<br />

verursachten Probleme zu beheben, bedarf es<br />

erheblicher Anstrengungen. Zunächst muss die EU sämtliche<br />

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