Die Millennium-Entwicklungsziele - sef
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<strong>Millennium</strong> Project), der zu Beginn des Jahres 2005 veröffentlicht<br />
worden war.<br />
In den Debatten rund um diese Großereignisse sind verschiedene<br />
Kontroversen zutage getreten:<br />
Erstens stellt sich die Frage nach Erklärungsansätzen für<br />
die bestehenden Entwicklungsdefizite. Hier kommt es zunehmend<br />
zu einer Polarisierung zwischen Ansätzen, die in<br />
den bestehenden governance-Problemen und solchen, die<br />
in »Armutsfallen« und klassischen Strukturdefiziten (hohe<br />
Transportkosten etc.) die zentralen Ursachen und dementsprechend<br />
die relevanten Handlungsfelder sehen.<br />
Zweitens hat die massive Aufstockung der Mittel für öffentliche<br />
Entwicklungszusammenarbeit (Official Development<br />
Assistance, ODA) – die sich 2004 auf knapp 26 Mrd. US-$<br />
für Afrika südlich der Sahara beliefen – einen prominenten<br />
Platz in den Schlussfolgerungen wichtiger Analysen erhalten.<br />
Gerade der Umfang der ODA für Afrika südlich der Sahara<br />
wird von vielen – nicht zuletzt von Jeffrey Sachs und<br />
der Commission for Africa – als völlig unzureichend erachtet.<br />
Den Plädoyers für eine höhere ODA stehen allerdings Argumente<br />
gegenüber, die auf mögliche Fehlanreize (abnehmende<br />
Notwendigkeit, eigene Ressourcen aufzubringen<br />
etc.), negative Begleitwirkungen und die technisch-administrative<br />
Absorptionsfähigkeit hinweisen.<br />
Drittens betrifft die Debatte grundsätzliche Fragen einer<br />
ODA-Reform mit dem Ziel, ihre Qualität und Wirksamkeit<br />
zu steigern. Hier bildet der im Februar 2005 erreichte Konsens<br />
von Gebern und Partnervertretern in Form der Paris<br />
Declaration on Aid Effectiveness einen internationalen Meilenstein.<br />
<strong>Die</strong> Erklärung übt einen echten Handlungsdruck<br />
aus, weil sie quantifizierte Ziele enthält. Weitere Vorschläge<br />
etwa im Hinblick auf eine Ausweitung der Programmfinanzierung<br />
und eine Reform der Technischen Zusammenarbeit<br />
werden diskutiert.<br />
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