Die Millennium-Entwicklungsziele - sef
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dung der Entwicklungsdefizite und bei der Annäherung an die<br />
MDGs spielen. Insofern ist die Debatte über erhöhte Ressourcenzuflüsse<br />
in die Länder der Region wichtig und grundsätzlich<br />
richtig.<br />
ODA kann einen wichtigen Beitrag leisten, um leistungsfähige<br />
Länder (capable states) in Subsahara-Afrika zu unterstützen.<br />
<strong>Die</strong> zentrale Frage besteht darin, wie durch ODA Anreize<br />
für good governance geschaffen und für bad governance vermieden<br />
werden. Ressourcenzuflüsse allein stellen nicht sicher,<br />
dass Entwicklungsdefizite in einem Land besser gelöst werden<br />
können. Vielmehr besteht die Gefahr falscher Anreize. <strong>Die</strong> derzeitige<br />
Debatte geht dagegen von der Annahme besserer governance<br />
durch Ressourcenzuflüsse aus. <strong>Die</strong>se Argumentationskette<br />
ist irreführend, weil sie die entscheidende Bedeutung des<br />
Einflusses von governance einzugrenzen versucht.<br />
Höhere Leistungen sind damit nicht prinzipiell in Frage gestellt,<br />
sondern die Betonung liegt auf dem »richtigen« und ggf.<br />
schrittweisen Einsatz von mehr ODA. Ein höherer Anteil von<br />
Afrika südlich der Sahara an der gesamten ODA – mindestens<br />
50 % wurde von der G8-Gruppe im Jahr 2002 empfohlen – ist<br />
eine durchaus sinnvolle Vorgabe. Vor diesem Hintergrund hat<br />
die Debatte über eine wirksamere ODA eine große Berechtigung.<br />
In den Ländern, die über verantwortliche governance-<br />
Strukturen verfügen, deren eigene Politiken gefördert werden<br />
können, geht es darum, die jeweiligen Strukturen zu nutzen<br />
und nicht durch eine Vielzahl unterschiedlicher Geber mit eigenen<br />
Ansätzen und Apparaten zu überfordern.<br />
Zukünftig wird es noch wichtiger werden, für Länder mit<br />
schlechter governance und fragilen Strukturen sinnvolle andere<br />
Ansätze für ODA zu finden (Klingebiel 2006). <strong>Die</strong>s gilt zum<br />
einen, weil diese etwa ein Drittel der Länder der Region ausmachen.<br />
Zum anderen sind die Folgen eines Disengagements<br />
für die Länder selbst und für die jeweilige Region kritisch. Hier<br />
sind andere Ansätze und Instrumente erforderlich, etwa die<br />
Nutzung von zivilgesellschaftlichen Akteuren oder die Schaf-<br />
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