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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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nationalen Finanzinstitutionen, der Welthandelsorganisation<br />

(WTO) und durch bilaterale Handels- und Investitionsabkommen<br />

– erheblich eingeschränkt ist. So werden Entschuldung und<br />

neue Kredite der internationalen Finanzinstitutionen an wirtschaftspolitische<br />

Reformen wie etwa die Privatisierung von Infrastruktur<br />

und die Liberalisierung des Außenhandels und des<br />

Finanzmarkts geknüpft. Auch die WTO-Verträge verhindern<br />

durch die festgeschriebene Öffnung der Güter- und <strong>Die</strong>nstleistungsmärkte<br />

in vielen Fällen eine auf den Binnenmarkt ausgerichtete<br />

Wirtschaftspolitik (Wade 2003b). <strong>Die</strong> stark wachsende<br />

Anzahl bilateraler Investitionsabkommen in den vergangenen<br />

Jahren führte in vielen Fällen zu einer Bevorzugung internationaler<br />

gegenüber heimischen Investoren (Bellak/Küblböck<br />

2004). <strong>Die</strong>ses enge wirtschaftspolitische Korsett wird trotz<br />

zahlreicher empirischer Ergebnisse und Erfahrungen (vgl. Kasten<br />

»Entwicklungserfahrungen«) als Ursache für mangelnde<br />

Entwicklungsfortschritte beständig ignoriert. Während also einerseits<br />

die Interdependenzen in einer globalisierten Weltwirtschaft<br />

vielfältig thematisiert werden, werden diese im aktuell<br />

dominanten Entwicklungsdiskurs ausgeblendet.<br />

Beschränkte Partnerschaft<br />

<strong>Die</strong> in Ziel 8 (Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung)<br />

formulierten Versprechen der Industrieländer in Bezug<br />

auf ODA-Steigerung, Entschuldung, Marktzugang und Technologietransfer<br />

sind im Hinblick auf die internationalen Rahmenbedingungen<br />

zwar wichtig, werden jedoch – selbst wenn<br />

sie erfüllt werden – kaum dazu beitragen, die strukturellen Ursachen<br />

der Armut zu beseitigen. Höhere Finanzmittel werden<br />

ohne begleitende Industriepolitik nicht zu höherem Wachstum<br />

führen. <strong>Die</strong> mehr als notwendige Entschuldung wird an die<br />

Durchführung von ökonomisch nachteiligen Konditionalitäten<br />

geknüpft, wie zum Beispiel die Liberalisierung des Agrarsek-<br />

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