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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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Trotz der vielfältigen Ursachen von Armut und der operativen<br />

Umsetzungsprobleme hängt für die UN-Sonderbeauftragte<br />

für die <strong>Millennium</strong> Campaign, Eveline Herfkens, und ihre<br />

Mitarbeiterin Mandeep Bains der Erfolg des MDG-Projekts<br />

wesentlich davon ab, dass die Industrieländer ihre im MDG 8 –<br />

allerdings ohne konkrete Zeitvorgaben – eingegangenen Verpflichtungen<br />

einhalten. <strong>Die</strong> Schärfe ihrer Kritik beruht auch<br />

auf der Erfahrung, dass in den ersten fünf Jahren nach dem<br />

New Yorker <strong>Millennium</strong>-Gipfel nicht geschah, was zur schrittweisen<br />

Verwirklichung der MDGs hätte geschehen müssen.<br />

Eveline Herfkens hält im Rahmen der <strong>Millennium</strong> Campaign in<br />

allen Hauptstädten flammende Reden und spricht damit den<br />

Entwicklungspolitikern aus dem Herzen, kann aber die Finanzminister<br />

nicht dazu bewegen, ihre Knauserigkeit bei der<br />

Aufstellung der Entwicklungshaushalte zu überwinden. Alle<br />

wohlfeilen Bekenntnisse zu den Vereinten Nationen und ihren<br />

Projekten sollen weder viel Geld kosten noch die Welthandelsordnung<br />

zum eigenen Nachteil verändern.<br />

Ist das Glas halb voll oder halb leer?<br />

Angesichts der vielen berechtigten Kritikpunkte an den<br />

MDGs – die sich, wie eingangs dargestellt, nicht gegen das Ziel<br />

der Armutsminderung, sondern gegen den vorgegebenen Pfad<br />

richten – stellt sich die Frage, welche Ergebnisse die MDGs bislang<br />

vorweisen können. Auf der politischen Ebene sieht der<br />

frühere MDG-Beauftragte des Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Entwicklung und Zusammenarbeit, Klemens van<br />

de Sand, die wesentliche Bedeutung der MDGs darin, »dass<br />

sie einen deutlich spürbaren und belegbaren politischen Prozess<br />

angestoßen haben« (van de Sand 2006, 111). Mit Blick auf<br />

die konkreten Ergebnisse dieses Prozesses zieht Thomas Fues<br />

in seinem Beitrag jedoch eine zwiespältige Bilanz. Nachdem<br />

bereits fast die Hälfte der Zeitspanne bis 2015 abgelaufen ist,<br />

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