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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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einer Welt mit Nahrungsmittelüberproduktion, hohem technologischen<br />

Fortschritt und Produktivitätszuwächsen die Hälfte<br />

der Bevölkerung ihre dringendsten Grundbedürfnisse nicht<br />

erfüllen kann, stellt eben dieses Weltwirtschaftssystem zunehmend<br />

in Frage und ist eine Hauptursache für soziale und politische<br />

Instabilität.<br />

Quick fixes für Armut?<br />

Wie stark dieser Legitimationsbedarf ist, zeigt auch der Abschlussbericht<br />

des UN-<strong>Millennium</strong>projektes (UN <strong>Millennium</strong><br />

Project 2005), der von Jeffrey Sachs koordiniert wurde, sowie die<br />

Publikation The End of Poverty desselben Autors (Sachs 2005).<br />

Sachs wird nicht müde, über einen big push – also eine drastische<br />

Erhöhung der Finanzmittel – das Ende der big problems<br />

(Easterly 2006) bewirken zu wollen. »Das Ende der Armut ist<br />

in Reichweite – innerhalb unserer Generation – aber nur, wenn<br />

wir die vor uns liegende Gelegenheit ergreifen.« 1 (Sachs 2005,<br />

25). <strong>Die</strong> Basis für die big push-Theorie ist die Idee der »Armutsfalle«,<br />

beruhend auf den Annahmen fehlenden Sparvolumens<br />

der Armen, hohen Bevölkerungswachstums und steigender Ertragsraten<br />

bei geringer Kapitalausstattung. 2 Der Bericht erinnert<br />

damit stark an die modernisierungstheoretischen Ansätze<br />

der 1950er und 1960er Jahre (Martens 2005; Easterly 2006). 3<br />

Eine signifikante Erhöhung der ODA soll laut Jeffrey Sachs<br />

den Kapitalstock in den Entwicklungsländern erhöhen und<br />

eine Entwicklungsdynamik in Gang setzen. Des Weiteren<br />

schlägt Sachs eine Reihe von quick win-Initiativen vor, wie bei-<br />

1 Übersetzung durch die Redaktion.<br />

2 Nach Annahme der neoklassischen Theorie sind gerade bei geringem Kapitalbestand<br />

aufgrund der großen Produktivitätssteigerungen, die durch<br />

Investitionen erreicht werden, die Erträge aus diesen Investitionen höher.<br />

3 Ein Referenzwerk ist zum Beispiel »Stages of Economic Growth« von Walt<br />

Whitman Rostow (1960).<br />

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