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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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Dem Aktionsprogramm liegt ein umfassendes Armutsverständnis<br />

zugrunde, da es auf die strukturellen wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Ursachen der Armut, die Notwendigkeit<br />

zur Stärkung der Selbsthilfepotenziale und die Partizipation<br />

der Armen als tragende Prinzipien der Armutsbekämpfung<br />

verweist. Es geht damit über den Armutsbegriff der<br />

MDGs hinaus, da nicht nur die Einkommensarmut (weniger<br />

als 1 US-$ pro Tag) als Indikator verwendet wird, sondern weitere<br />

Indikatoren wie geringe Chancen und mangelnde Beteiligungsmöglichkeiten<br />

am politischen und wirtschaftlichen Leben,<br />

besondere Gefährdung durch Risiken, Missachtung der<br />

Menschenwürde und Menschenrechte sowie fehlender Zugang<br />

zu Ressourcen Berücksichtigung finden.<br />

Das Aktionsprogramm wurde von der Zivilgesellschaft<br />

und den Kirchen prinzipiell begrüßt. <strong>Die</strong>s galt besonders für<br />

den Anspruch, die entwicklungspolitische Kohärenz zu stärken<br />

und künftig alle neuen Gesetze auf ihre Entwicklungsverträglichkeit<br />

und auf ihre Bedeutung für die Armutsminderung<br />

zu prüfen. <strong>Die</strong> Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)<br />

lobte in ihrer Stellungnahme zu den MDGs die konzeptionelle<br />

Pionierarbeit des Aktionsprogramms hinsichtlich der Armutsbekämpfung,<br />

mahnte aber an, sein Handlungspotenzial auch<br />

auszuschöpfen (EKD 2005). Kritisch bemerkt wurde, dass trotz<br />

des Anspruchs, die Ursachen der Armut anzugehen, kaum<br />

Handlungsvorschläge für den Bereich nationaler und internationaler<br />

Strukturpolitik zu finden sind. Es wurde befürchtet,<br />

dass das Programm weniger ein Programm der gesamten Bundesregierung<br />

ist, sondern eher eines des Entwicklungsministeriums<br />

(EED 2002).<br />

Zur Koordination und Steuerung des Aktionsprogramms<br />

hat das federführende BMZ im Referat 300 einen Arbeitsstab<br />

2015 gebildet. Anfang 2002 kam ein Sektorprogramm »Aktionsprogramm<br />

2015« hinzu, welches von der Gesellschaft für technische<br />

Zusammenarbeit (GTZ) betreut wird. Der Arbeitsstab<br />

verfügte 2002 und 2003 über einen eigenen Sondertitel (Haus-<br />

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