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Die Millennium-Entwicklungsziele - sef

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wichtig. Selbst wenn ein Mädchen seine Grundschuljahre absolviert<br />

hat – und damit MDG 2 erreicht wird – kann sie in dieser<br />

Zeit geschlechterstereotypen Darstellungen bei den Lehrinhalten<br />

ausgesetzt gewesen sein. Da quantitative Zielvorgaben<br />

allein nicht ausreichen, um Geschlechterungleichheiten zu<br />

reduzieren, fordern Feministen und Feministinnen die Hinzufügung<br />

von qualitativen Messmethoden bei der Überprüfung<br />

der MDGs (UNDP 2003, 24f.).<br />

<strong>Die</strong> »Feminisierung der Armut« hat viele Ursachen und Dimensionen,<br />

die weder im Ziel 1 erwähnt, noch in den anderen<br />

sieben MDGs ausreichend erfasst werden. Ein zentraler Kritikpunkt<br />

ist, dass die Gender-Thematik kein Querschnittsthema<br />

darstellt. Mit Ausnahme von Ziel 3, das sich explizit auf Frauen<br />

und deren Empowerment bezieht, kommen Frauen nicht als besonders<br />

benachteiligte Gruppe vor. Ein derartig geschlechterblindes<br />

Vorgehen geht nicht nur an der Realität vorbei, sondern<br />

zeugt auch von einem geringen Problembewusstsein.<br />

Eine wichtige Innovation enthalten hingegen die Strategiepapiere<br />

zur Armutsminderung (Poverty Reduction Strategy Papers,<br />

PRSP), die ein Instrument zur Umsetzung der MDGs sind.<br />

Ihr Ziel ist unter anderem die gesellschaftliche Partizipation<br />

bei der Verwendung der bei Schuldenerlassen frei werdenden<br />

Mittel. Partizipation ist ein Wert an sich; sie ist dann am wirkungsvollsten,<br />

wenn sich auch Frauen als hauptsächlich von<br />

Armut betroffene Gruppen beteiligen können. So stellte der<br />

UN-Generalsekretär Kofi Annan (2005, 15) fest: »Ermächtigte<br />

Frauen können zu den wirksamsten Antriebskräften der Entwicklung<br />

gehören.«<br />

Für Christa Wichterich (2005, 21) sind die MDGs jedoch<br />

einem anderen Ansatz verpflichtet:<br />

»<strong>Die</strong> Dynamik, die die MDGs in Gang setzen, ist (…) Top-<br />

Down und entspricht nicht einem Empowerment der<br />

Machtlosen. Insofern stellen die MDGs einen Gegenentwurf<br />

zu den entwicklungspolitischen Ansätzen von Partizipation<br />

und Selbsthilfe dar.«<br />

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