Die Millennium-Entwicklungsziele - sef
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ferenzen die Debatte über eine ungerechte Weltwirtschaftsordnung<br />
und deren notwendige Neugestaltung mit einiger Intensität<br />
geführt (vgl. die Resolution der UN-Generalversammlung<br />
zur Herstellung einer neuen Weltwirtschaftsordnung aus dem<br />
Jahr 1974). <strong>Die</strong> Gründung der UN-Konferenz für Handel und<br />
Entwicklung (UNCTAD) sowie die Formierung der G77 im<br />
Jahr 1964 waren Ausdruck dieser politischen Konjunktur, in der<br />
viele ehemalige Kolonien und nun autonome Staaten Selbstbewusstsein<br />
gewannen und auf eine neue weltwirtschaftliche Arbeitsteilung<br />
drängten.<br />
Für die Entwicklungsländer ging es in diesen Debatten unter<br />
anderem um<br />
die Anerkennung des Anspruchs, über ihre natürlichen<br />
Ressourcen selbst zu bestimmen und ausländische Unternehmungen<br />
zu regulieren;<br />
die Zusage der Industrieländer für einen Technologietransfer<br />
zu günstigen Konditionen;<br />
Vereinbarungen zur Stabilisierung der Exporterlöse, unter<br />
anderem durch den Abschluss von Rohstoffpreisabkommen;<br />
ein größeres Mitspracherecht in IWF und Weltbank (UN<br />
1974; Brock 2001).<br />
<strong>Die</strong> Aktualität dieser Forderungen ist heute um nichts geringer<br />
als vor 30 Jahren. <strong>Die</strong> ökonomische Situation der am wenigsten<br />
entwickelten Länder (least developed countries, LDCs) ist zumeist<br />
noch von fehlender Diversifizierung der Wirtschaft, hoher Arbeitslosigkeit<br />
und der Abhängigkeit von wenigen Exportprodukten<br />
gekennzeichnet. Dennoch sind die strukturellen Fragen<br />
der internationalen Arbeitsteilung aus der internationalen<br />
Debatte verschwunden und bei der »zweiten Generation« der<br />
Weltkonferenzen vernachlässigt worden.<br />
<strong>Die</strong> Abkehr von der Debatte über die ungerechte Weltwirtschaftsordnung<br />
erfolgte in den 1980er Jahren durch einen ideologischen<br />
und politischen Umschwung. <strong>Die</strong>ser ist auf zahlreiche<br />
Faktoren zurückzuführen, die in der Literatur ausrei-<br />
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