Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

Schadensmeldungen aus Rheinland-Pfalz: keine vorliegend.
Zwerggans (Anser erythropus)
Status: Einheimische Art, deren Brutgebiete in den Tundragebieten Nordeuropas und Asiens
gelegen sind. Überwinterungsgebiete Schwarzes Meer und Kaspisches Meer. Von dieser
sehr seltenen Gans rasten nur etwa 50 Tiere in Deutschland, Beobachtungen im Binnenland
kommen fast gar nicht vor oder sind auf einzelne Gefangenschaftsflüchtlinge zurückzuführen
(MOOIJ 1999, 2000).
Ökologie: Im Überwinterungsgebiet wie Saatgans.
Rheinland-Pfalz: Absolute Ausnahmeerscheinung
Schadensmeldungen aus Rheinland-Pfalz: keine vorliegend
Graugans (Anser anser)
Status: Einheimische Art, deren Brutgebiete in den Niederungsgebieten der gemäßigten
Breiten liegen. In Deutschland ist sie flächendeckend in der Norddeutschen Tiefebene
verbreitet. Dort liegt auch der Verbreitungsschwerpunkt der deutschen Brutpopulation mit
etwa 10000 bis 18000 Paaren (MOOIJ 2000, BAUER et al. in Druck). Vor allem in Osteuropa
ist die Graugans Zugvogel mit Überwinterungsgebieten im Mittelmeerraum, nach
Nordwesten hin erhöht sich der Standvogelanteil (gemäßigtere Winter). Der Rastbestand im
Winter beträgt etwa 7000 Tiere (MOOIJ 1999, 2000). Das Herbstmaximum ist mit 50000 bis
75000 Vögeln jedoch wesentlich höher ausgeprägt.
Ökologie: Brutvogel in der natürlichen Verlandungszone größerer Flachgewässer, der in
seinen Brutgebieten oft sehr versteckt zur Brut schreitet. Außerhalb der Brutzeit schließen
sich Graugänse zu größeren Trupps zusammen. Ihre Sammel- und Schlafplätze befinden
sich auf Inseln und am vegetationslosen Gewässerrand. Die Nahrung besteht vor allem aus
krautigen Wasserpflanzen, Gräsern, Kräutern, aber auch aus Getreidesamen und jungen
Sämereien. Die Nahrungssuche erfolgt daher zur Brutzeit vor allem im und am Gewässer,
außerhalb der Brutzeit erfolgt sie in erster Linie auf Grünland. Sofern davon ausreichend
vorhanden, weichen Graugänse selten auf Äcker aus; dort sind sie dann meist nur im Winter
anzutreffen.
Rheinland-Pfalz: In Folge von Aussetzungen in den 1970er Jahre (BURKHARDT in HGON
2000), vom Gelände des Landesjagdverbandes bei Gensingen (Kreis Bad Kreuznach) hat
sich im Laufe von zwanzig Jahren in Rheinhessen eine stabile Population gegründet. Sie hat
die für sie geeigneten Naturräume besiedelt (Untere Naheebene, Ingelheimer Rheinebene,
Untermainebene, Nördliche Oberrheinniederung und sich auch nach Hessen ausgebreitet.
Alte Quellen belegen, dass sich das südlichen Ende des natürlichen ursprünglichen
Verbreitungsgebietes der Graugans bis an den Rhein erstreckte (SUNKEL 1926, DETMERS
1912). Auch wenn sich in Rheinland-Pfalz die Graugans (wie in den meisten anderen
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