Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

3.2 Ergebnisse der Ermittlung von Gänseschäden
Die Befragung der zuständigen Behörden erbrachte folgende Ergebnisse für Rheinland-
Pfalz: Von 36 angeschriebenen Kreisen antworteten 16 Kreise, davon 7 Kreise mit positiver
Rückmeldung (Tab. 2a). Da eine negative Rückmeldung gemäß dem Anschreiben nicht
erforderlich gewesen ist, muß davon ausgegangen werden, dass in allen Kreisen ohne
Rückmeldung keine Problematik mit Gänsen bekannt geworden ist.
Von den 12 angeschriebenen Staatlichen Versuchsanstalten antworteten 5, davon 2 mit
positiver Rückmeldung (Tab. 2b), die sich jeweils auf einen Landkreis bezog.
Zu widersprüchlichen Angaben kam es im Kreis Bad Kreuznach, was als Zeichen eines
mangelhaften Informationsflußes bzw. schlechter behördeninterner Abstimmung gewertet
werden muß. In einigen Fällen lagen auch zu den selben Gebieten unterschiedliche
Angaben vor, vor allem über Zahlen zu beantragten, genehmigten bzw. tatsächlich
abgeschossenen Vögeln vor. Auch wenn es sich hierbei nur um marginale Unterschiede
handelte, die für die Datenanalyse nicht entscheidend sind, belegt es einen lückenhaften
Informationsfluß innerhalb der Verwaltung. In vielen Fällen wurde auch nicht die zuständige
Staatliche Vogelschutzwarte in Kenntnis gesetzt bzw. angehört, obwohl dies im Fall von
Abschußgenehmigungen gemäß der LJVO hätte erfolgen müssen.
Insgesamt liegen damit aus 7 Kreisen (19 % aller Kreise) Schadensmeldungen vor. Die
konkrete Darstellung zu den einzelnen Kreisen bzw. zu den dort betroffenen Gebieten erfolgt
im Kap. 4.
• Landkreis Bad Kreuznach
• Landkreis Mainz-Bingen
• Stadtkreis Neuwied
• Stadtkreis Frankenthal
• Stadtkreis Ludwigshafen
• Landkreis Ludwigshafen
• Stadtkreis Speyer
Die räumliche Analyse zeigt, dass es nur in den Niederungsgebieten des Rheins zu höheren
Gänsezahlen und damit zu Gänseschäden kommen kann. Die restlichen Landesteile sind
aufgrund ihrer naturräumlichen Struktur kaum für Gänse geeignet. Zwar können dort in
manchen Gebieten während des Zuges kleinere Trupps von Gänsen rasten (z.B. 23
Saatgänse oder 14 Graugänse in der Kenner Flur bei Trier), hierbei handelt es sich aber nur
um Einzelfälle, die zumeist eine Folge widriger Bedingungen sind (z. B. ungünstige
Wetterlage). Dies ist nicht verwunderlich, da Gänse weitläufige störungsarme
Niederungsgebiete präferieren mit einem entsprechend hohen und großräumig verteilten
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