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Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

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Methoden <strong>zur</strong> Vogelabwehr Seite 57<br />

AVERY et al. (2001) verglichen die Wirksamkeit <strong>von</strong> Flight Control (TM), e<strong>in</strong><br />

Saatschutzmittel auf Basis <strong>von</strong> Anthraqu<strong>in</strong>on, Mesurol (Saatschutzmittel) und Methyl-<br />

Anthranilat an Reissaaten zum Schutz vor „Dickcissels“ Spiza americana. Letale<br />

Bekämpfungsmaßnahmen <strong>in</strong> Reisanbaugebieten im süd- und mittelamerikanischen<br />

Überw<strong>in</strong>terungsgebiet bedrohen den Fortbestand <strong>der</strong> nordamerikanischen Vogelart. Die<br />

Autoren stellten fest, dass nur Flight Control (TM) geeignet war, Vogelschäden wirksam zu<br />

reduzieren. Methyl-Anthranilat (als 0,05 %ige Formulierung ausgebracht) war nicht wirksam.<br />

Das NATIONAL WILDLIFE RESEARCH CENTER (2002), welches sich mit<br />

Managementmaßnahmen <strong>zur</strong> Reduzierung <strong>von</strong> Fraßschäden durch „blackbirds“ Agelaius<br />

phoeniceus im nordamerikanischen Reisanbau beschäftigt, empfiehlt den E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Flight<br />

Control (TM). E<strong>in</strong>ige an<strong>der</strong>e Vogelabwehrmittel wie Mesurol und Methyl-Anthranilat erwiesen<br />

sich <strong>in</strong> ausgewählten und bestimmten Testphasen als effektiv, waren aber nicht überall<br />

wirksam, ökonomisch vertretbar e<strong>in</strong>zusetzen und h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Umweltverträglichkeit<br />

bedenklich (CUMMINGS 2002).<br />

Nach Angaben <strong>von</strong> GEMMEKE (2002, mündl.) arbeitet die BIOLOGISCHE BUNDESANSTALT<br />

(BBA) seit etwa e<strong>in</strong>em Jahr an Tests zum E<strong>in</strong>satz und <strong>zur</strong> Wirksamkeit <strong>von</strong> Methyl-<br />

Anthranilat im Pflanzenschutz. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>Abwehr</strong> <strong>von</strong> Vogelschäden erwiesen sich die<br />

ersten Testergebnisse als viel versprechend. Allerd<strong>in</strong>gs sche<strong>in</strong>t MA <strong>zur</strong> Behandlung <strong>von</strong><br />

Saaten und Keiml<strong>in</strong>gen nicht geeignet zu se<strong>in</strong>, da e<strong>in</strong>e schlechte Keimfähigkeit attestiert<br />

wurde. Möglicherweise muss <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er keimschädigenden Wirkung des Mittels ausgegangen<br />

werden. Zur wirksamen Behandlung <strong>von</strong> Obstkulturen und Rebflächen seien voraussichtlich<br />

große Applikationsmengen auszubr<strong>in</strong>gen. Außerdem werden mehrmalige E<strong>in</strong>sätze<br />

notwendig se<strong>in</strong>, da sich das Mittel relativ schnell abbaut, wasserlöslich ist und die<br />

Wirksamkeit sich somit schnell reduziert. Möglicherweise erweist sich die Geruchs<strong>in</strong>tensität<br />

des Mittels und die unselektive Wirkung sowohl auf „schädigende“ als auch „nützliche“ Arten<br />

als nachteilig. Im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong> mögliches Zulassungsverfahren für die Anwendung im<br />

Pflanzenschutz, gab GEMMEKE zu bedenken, dass e<strong>in</strong> solches langwierig und sehr<br />

kosten<strong>in</strong>tensiv ist. Im Vorfeld e<strong>in</strong>es solchen Zulassungsverfahrens muss bedacht werden, ob<br />

sich die Entwicklungs- und Verfahrenskosten unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

marktwirtschaftlichen Nachfrage und Erfolgsaussichten rentieren. GEMMEKE berichtete, dass<br />

momentan H<strong>in</strong>weisen nachgegangen wird, Methyl-Anthranilat auf biologischem Wege aus<br />

We<strong>in</strong>trauben gew<strong>in</strong>nen zu können. Somit wäre es e<strong>in</strong> Naturprodukt, welches h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

pflanzenschutztechnischen Bewertung e<strong>in</strong>en neuen Ansatz bietet.<br />

ALTMAYER (2002, mündl.) beurteilt e<strong>in</strong>en möglichen E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Methyl-Anthranilat im<br />

We<strong>in</strong>bau grundsätzlich skeptisch. Bislang könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich<br />

Rückstände des synthetisch hergestellten Präparates <strong>in</strong> Trauben (Wachsschicht) e<strong>in</strong>lagern

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