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Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

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<strong>von</strong> 1,5 bis 2,3 Mio. EUR/Jahr, wo<strong>von</strong> schätzungsweise drei Viertel durch Gänse verursacht<br />

wurden. Da<strong>von</strong> waren und s<strong>in</strong>d vor allem die Län<strong>der</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg<br />

betroffen, da sich hier das Gros <strong>der</strong> brütenden und überw<strong>in</strong>ternden Gänse aufhält.<br />

E<strong>in</strong>e weitere, aktuelle Studie <strong>der</strong> Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft,<br />

die im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums <strong>von</strong> GEMMEKE (1998) durchgeführt<br />

wurde, stellt die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Umfrage <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>sm<strong>in</strong>isterien <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> dar.<br />

Diese schätzten für Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre die jährlichen Wasservogelschäden auf rund 25,6<br />

Mio. EUR. Diese sollten auf <strong>in</strong>sgesamt 20000 bis 60000 ha Ackerflächen (und damit auf<br />

etwa zwei Drittel bis vier Fünftel <strong>der</strong> Gesamtfläche) auftreten sowie auf 10000 bis 15000 ha<br />

Grünland mit e<strong>in</strong>em Schaden <strong>von</strong> ca. 486 EUR/ha. Diese Schätzungen gelten bei e<strong>in</strong>igen<br />

Landesbehörden allerd<strong>in</strong>gs als übertrieben (GEMMEKE 1998), da 75 % dieser Summe alle<strong>in</strong><br />

vom Bundesland Brandenburg gemeldet wurde. Hier wurden die Angaben <strong>der</strong> Landwirte –<br />

im Gegensatz zu den Angaben <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n nicht überprüft (und teilweise<br />

erstattet) und lagen um den Faktor 5 bis 10 höher als <strong>in</strong> allen an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n. Diese<br />

Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung etwa e<strong>in</strong>er Zehnerpotenz s<strong>in</strong>d sicherlich u.a. auch e<strong>in</strong>e<br />

Folge des unterschiedlichen Verständnisses <strong>von</strong> „Schaden“ (s.o.).<br />

In Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>artige Größenordnungen an Schäden aufgrund <strong>der</strong> wesentlich<br />

ger<strong>in</strong>geren Anzahl anwesen<strong>der</strong> Gänse (s. Kap. 5) unbekannt. Vorliegende Daten erlauben<br />

e<strong>in</strong>e – jedoch mit Vorsicht zu genießende – Modellrechnung. Auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>es<br />

Mittw<strong>in</strong>termaximums <strong>von</strong> etwa 500000 im deutschen B<strong>in</strong>nenland überw<strong>in</strong>ternden Gänsen<br />

(Saat-, Grau- und Bläßgans), e<strong>in</strong>er Maximalzahl <strong>von</strong> etwa 2000 Gänsen <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz,<br />

und unter <strong>der</strong> Annahme, dass sich die Gänsebestände durchschnittlich vergleichbar lange im<br />

Betrachtungsraum aufhalten, sollten Gänseschäden <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz re<strong>in</strong> rechnerisch im<br />

Verhältnis <strong>von</strong> 1 : 250 im Verhältnis zu gesamt Deutschland auftreten. Nach <strong>der</strong> Berechnung<br />

<strong>von</strong> MOOIJ (mit 1,5 bis 2,3 Mio. EUR) würden <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz 6000,00 bis 9200,00 EUR,<br />

nach den offensichtlich zu hohen Angaben <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> nach GEMMEKE (mit 25,6 Mio.) etwa<br />

100000,00 EUR Schäden anfallen. In <strong>der</strong> Realität dürfte sich die tatsächliche Summe<br />

zwischen diesen beiden Extremen bewegen. Auch wenn die Grundlagen dieser<br />

Modellrechnungen recht dürftig und diskussionswürdig s<strong>in</strong>d, bieten sie e<strong>in</strong>en Ansatz, um<br />

zum<strong>in</strong>dest die Größenordnung <strong>in</strong> etwa abschätzen zu können.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es <strong>in</strong> Folge <strong>der</strong> gestiegenen<br />

Gänsebestände <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz zu betriebswirtschaftlicher Schäden kommen kann,<br />

volkswirtschaftlich betrachtet sich die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Summe <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz anfallenden Verluste<br />

<strong>in</strong> Grenzen halten. Problematisch kann die Situation aber nur <strong>in</strong> den dargestellten Regionen<br />

werden, wo es <strong>in</strong> manchen Jahren lokal und somit bei e<strong>in</strong>zelnen Landwirten zu starken<br />

f<strong>in</strong>anziellen Bee<strong>in</strong>trächtigungen und Verlusten kommen kann.<br />

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